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Kletten Labkraut (Galium aparine)

Familie: Rötegewächse (Rubiaceae), Gattung: Labkräuter (Galium)

Kletten Labkraut (Galium aparine) Eigenschaften / Merkmale / Bestimmung / Verwendung

Quelle: bearbeitet aus Wikipedia (Public Domain)

Blattanordnung: stockwertartig in Quirlen à 6-8 Blätter

 

Blätter: sitzend, lanzettlich-spitz (mit Stachelspitze), fein gezähnt, Mittelnerv oben eingedrückt, Seitennerven nicht sichtbar, auf der Seite und auf dem Mittelnerv zum Grund weisende Stacheln (siehe Bestimmungsmerkmale Blätter)

 

Stängel: 4-kantig, verzweigt, mit nach unten gerichteten Hakenborsten

 

Blüten: in kleinen Trugdolden aus den Blattachseln, Kronblätter weiss, blüht Mai bis Oktober

Labkräuter (Galium) allgemein: Blüten meist in Rispen, Einzelblüten klein, 4 lanzettliche Kronblätter die am Grund zu einer Röhre verwachsen sind, 4 unscheinbare Kelchblätter, 4 Staubblätter, 1-2 (zusammengewachsene) Fruchtblätter

 

Früchte: kugelige Klettfrüchte (mit hakigen Borsten) Pro Blüte bilden sich zwei Früchte, die erst zusammengewachsen sind und sich während der Reifung voneinander trennen (Spaltfrucht)

 

Vorkommen allgemein: sehr nährstoffreiche, feuchte, halbschattige, eher saure Standorte

 

typische Standorte: Waldrand, Unkrautfluren, Auenwälder

 

Giftigkeit: alle Pflanzenteile ungiftig

 

Gefährliche Verwechslungen: Waldmeister (Galium odoratum), kann wegen dem enthaltenen Cumarin Kopfschmerzen und Benommenheit verursachen

 

Inhaltsstoffe: Gerbstoffe, Asperulosid, ätherische Öle

Quellen: Harry Rose from South West Rocks, Australia - Galium aparine branch5, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=40470572 (Stängel und Blätter), CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=129779 (Blüten) und Alvesgaspar - Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3636360 (Früchte)

Das Kletten-Labkraut sieht dem Waldmeister (Galium odoratum) äusserlich sehr ähnlich. Tatsächlich gehören auch beide zur Gattung der Labkräuter. Im Gegensatz zum Waldmeister, enthält das Kletten-Labkraut aber kein Cumarin und kann deshalb gefahrlos auch in höheren Mengen konsumiert werden. Wegen den hakigen Borsten, die sowohl Stängel, als auch Blätter überziehen, ist ein roher Verzehr aber eine eher kratzige Angelegenheit. Gekocht oder auch nur leicht angedünstet werden die Borsten rasch weich und stellen dann kein Problem mehr dar.

 

Das Kletten-Labkraut wächst an stark überdüngten Standorten und ist dort sehr oft mit der Grossen Brennnessel (Urtica dioica) vergesellschaftet. Durch die Borsten kann die einjährige Pflanze an anderen Pflanzen oder Zäunen hochklettern.

Verwendung

junge Blätter / Triebspitzen: angedünstet als Gemüse, feingehackt als Gewürz, als Zutat für Pesto, entsaftet als Vitalgetränk

 

Blüten: Tee / Limonade

Früchte: geröstet und vermahlen als Kaffee

mögliche Verwechslungen

Waldmeister (Galium odoratum)mit Vorsicht essbar, wegen dem enthaltenen Cumarin max. 3g Frischmasse verwenden

 

Gemeinsamkeiten (u.a.)

  • Quirl, Blattform

  • 4-kantiger Stängel

  • Blüten in kleiner Trudgolde

  • gehört zur Gattung Labkraut (Galium)

 

Unterschiede

  • Stängel unverzweigt

  • Trugdolden aus den Blattachseln

  • beim Anwelken typischer Waldmeister-Duft

  • Waldpflanze

Waldmeister (Galium odoratum) Verwechslung / Unterschide Kletten Labkraut (Galium aparine)

Wiesen-Labkraut (Galium mollugo aggr.) - ungiftig/essbar, ähnliche Verwendung,

 

Gemeinsamkeiten (u.a.)

  • Quirl, Blattform

  • 4-kantiger Stängel

  • Klettfrucht

  • ähnliche Standorte (jedoch eher auf Wiesen)

  • gehört zur Gattung Labkraut (Galium)

 

Unterschiede

  • Blätter und Stängel ohne Hakenborsten

  • Blüten in grosser, endständiger Rispe

Wiesen Labkraut (Galium aparine) Unterschied / Verwechslung Kletten Labkraut (Galium aparine)

Quelle: bearbeitet und zusammengesetzt aus By AnRo0002 - Own work, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=25856552 (Blätter) und AnRo0002 - Own work, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=32973391 (Rispe)

 

Quellen

Flora Helvetica für Smartphones und Tablets Version 2.3.1 (2021)

Rita Lüder (2018) – Grundlagen der Feldbotanik, Familien und Gattungen einheimischer Pflanzen, 2. Auflage 2022, ISBN 978-3-258-08262-2

Rudi Beiser (2014) – Unsere essbaren Wildpflanzen, Bestimmen, sammeln und zubereiten, ISBN 978-3-440-14514-2.

 

Steffen Guido Fleischhauer, Jürgen Guthmann und Roland Spiegelberger (2020) – Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen, 2000 Pflanzen Mitteleuropas, Bestimmung, Sammeltipps, Inhaltsstoffe, Heilwirkung, Verwendung in der Küche, 12. Auflage, ISBN 978-3-03800-752-4.

https://de.wikipedia.org/wiki/Kletten-Labkraut

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