Echte Mehlbeere (Sorbus aria)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae), Gattung: Mehlbeeren/Vogelbeeren (Sorbus)
Quelle: bearbeitet aus Wikipedia (Public Domain)
Blätter: oval, doppelt gezähnt, Zähne etwa gleich gross, US weissfilzig (siehe Bestimmungsmerkmale Blätter)
Gattung Sorbus allgemein: wechselständig, gesägt, US behaart, Nebenblätter fallen früh ab
Stamm / Äste: schwarzgraue, glatte Borke mit weissen Flecken, erst im hohen Alter längsrissig
Gattung Sorbus allgemein: verholzt, ohne Dornen/Stacheln
Habitus: Baum bis 10m Höhe, bei Felsen auch strauchartig
Blüten: Kronblätter weiss, Kelchblätter 3-eckig und weissfilzig-behaart, blüht Mai (siehe genereller Aufbau von Blüten)
Familie Rosengewächse (Rosaceae) allgemein: radiärsymmetrisch, 5 Kron- und 5 Kelchblätter, viele Staub- und Fruchtblätter
Sippe Kernobstgewächse (Pyrinae) allgemein: Fruchtblätter unterständig
Gattung Sorbus allgemein: in Trugdolden angeordnet, Einzelblüten ohne Aussenkelch, pro Blüte 2-5 Fruchtblätter, pro Fruchtblatt je 2 Samenanlagen
Früchte: orange bis rot, kugelig bis eiförmig, Durchmesser bis 1cm, ab ca. August reif
Gattung Sorbus allgemein: Apfelfrucht mit ledrigem Endokarp
Vorkommen allgemein: halbschattige, nährstoffarme, trockene Standorte
typische Standorte: Felsen, lichte Wälder
Giftigkeit: grösstenteils ungiftig (rohe Samen evtl. leicht giftig)
gefährliche Verwechslungen: Wolliger Schneeball (Viburnum lantana)
Inhaltsstoffe: Gerbstoffe, Sorbit, Vitamin C, in den Früchten Carotinoide, in den Samen Blausäure
Wirkungen: Sorbit, welches v.a. in den Früchten vorkommt, liefert mit ca. 10 KJ/g etwa halb so viel Energie wie Haushaltszucker und ist auch für Diabetiker geeignet.
Quellen: Blattunterseite: Unai.mdldm - Own work, CC BY-SA 4.0 (Wikipedia); Blüten: Hladac - Own work, CC BY-SA 4.0 (Wikipedia); Früchte: Hladac - Own work, CC BY-SA 4.0 (Wikipedia)
Das «Mehl» im Namen deutet nicht nur auf die mehlige Beschaffenheit der Früchte hin, sondern hat auch damit zu tun, dass die Früchte traditionell zur Herstellung von Streckmehl verwendet wurden. Anders als es der Name suggeriert, handelt es sich beim Fruchttyp jedoch um eine Apfelfrucht und keine Beere. Dies ist typisch für die Gattung Sorbus, zu denen auch weitere bekannte essbare Bäume wie Vogelbeere (Sorbus aucuparia), Speierling (Sorbus domestica) oder Elsbeere (Sorbus torminalis) gehören.
Verwendung
Blüten: roh als Gewürz, Beigabe oder Tee
Früchte: roh als Nascherei direkt vor Ort, verarbeitet als Mus oder Marmelade, getrocknet und vermahlen als Streckmehl, Fruchtkerne geröstet als Kaffee
für einen milderen Geschmack entweder eine Nacht in der Tiefkühltruhe lagern oder nach dem ersten Frost pflücken
mögliche Verwechslungen
Berg-/ Vogesen- Mehlbeere (Sorbus mougeotii) - ungiftig/essbar, ähnliche Verwendung
Gemeinsamkeiten (u.a.)
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gehört auch zur Gattung Sorbus (wechselständig, US behaart, Blüten in Trugdolden, Apfelfrüchte,…)
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ähnliche Standorte
Unterschiede
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Blattrand in der Mitte bis ca. 1/4 gelappt, spitze Buchten
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US eher weissgrau
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Kelchblätter verkahlen mit der Zeit
Quelle: zusammengesetzt und bearbeitet aus CC BY-SA 3.0 (Wikipedia) und eigenem Bild
Breitblättrige Mehlbeere (Sorbus latifolia) - ungiftig/essbar, ähnliche Verwendung
Es handelt sich um einen Hybrid aus der Echten Mehlbeere und der Elsbeere.
Gemeinsamkeiten (u.a.)
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gehört auch zur Gattung Sorbus (wechselständig, US behaart, Blüten in Trugdolden, Apfelfrüchte,…)
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ähnliche Standorte (jedoch selten!)
Unterschiede
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Blattrand gelappt, Abschnitte spitz
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US verkahlt mit der Zeit
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Frucht braunrot
Quelle: zusammengesetzt und bearbeitet aus Jerzy Opioła - Own work, CC BY-SA 4.0 (Wikipedia) und Consultaplantas - Own work, CC BY-SA 4.0 (Wikipedia)
wolliger Schneeball (Viburnum lantana) - giftig!
Gemeinsamkeiten (u.a.)
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Blätter oval und mit weissfilziger Unterseite
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Blüten in weisser Trugdolde
Unterschiede
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Blätter gegenständig und fein gezähnt
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OS runzelig
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Zweige braun und dicht behaart
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Früchte eiförmig
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Strauch bis höchstens 5m Höhe
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gehört zur Familie der Moschuskrautgewächse (Adoxaceae)
Quellen
Flora Helvetica für Smartphones und Tablets Version 2.3.1 (2021)
Lars Konarek (2017) – BUSHCRAFT, Survivalwissen Wildpflanzen Europas, e-ISBN 978-3-7020-2002-6
Otmar Diez (2019) – Unsere essbarem Bäume und Sträucher, 81 Arten sicher bestimmen, Achtsam sammeln, einfach zubereiten, ISBN 978-440-16465-5
Rita Lüder (2018) – Grundlagen der Feldbotanik, Familien und Gattungen einheimischer Pflanzen, 2. Auflage 2022, ISBN 978-3-258-08262-2
Steffen Guido Fleischhauer, Jürgen Guthmann und Roland Spiegelberger (2020) – Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen, 2000 Pflanzen Mitteleuropas, Bestimmung, Sammeltipps, Inhaltsstoffe, Heilwirkung, Verwendung in der Küche, 12. Auflage, ISBN 978-3-03800-752-4.