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AutorenbildDavid Büsser

Früchte der Wildpflanzen...

Aktualisiert: 14. Sept. 2023

...Eigenschaften, Klassifikation und Nutzung.


Sobald die Samenanlagen der Blüten erfolgreich befruchtet wurden, setzt eine faszinierende Transformation hin zu Früchten statt. Doch nicht nur botanisch sind Früchte von Interesse, sondern auch als Nahrungsmittel. Nahrung bieten nicht nur die Früchte aus dem Supermarkt, Wochenmarkt oder Garten, sondern auch diejenigen unserer heimischen essbaren Wildpflanzen. Im Gegensatz zu den Blättern oder den Stängeln, geben sie uns nicht nur Vitamine und Mineralstoffe, sondern auch handfeste Energie in Form von Kohlenhydraten, Proteinen und Fetten.

Über Jahrhunderte waren Eicheln für die Landbevölkerung in Mitteleuropa eine wichtige Nahrungsquelle

über Jahrhunderte waren Eicheln für die Landbevölkerung in Mitteleuropa eine wichtige Nahrungsquelle

(Quelle: Dimìtar Nàydenov - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=79885937


Kenntnisse über den Aufbau der Früchte ist auch bei der Pflanzenbestimmung wichtig. Dabei gibt es eine Reihe botanischer Fachbegriffe, die nicht nur in der einschlägigen Bestimmungsliteratur, sondern auch der Populärliteratur anzutreffen sind.


Genau davon handelt dieser Artikel: Ich zeige dir wie Früchte aufgebaut sind und dessen Aufbau stark von der Struktur des Fruchtknotens in der Blüte geprägt ist. Dabei werde ich dir die Fachbegriffe erläutern, so dass du dich in Zukunft gut in der Literatur zurechtfinden kannst. Das Ganze zeige ich dir nicht nur an Beispielen von heimischen Wildpflanzen, sondern auch den Früchten aus dem Supermarkt (oder Garten).

Die Früchte aus dem Supermarkt eigen sich prima als «Anschauungsobjekte» um die verschiedenen Fruchttypen zu erkunden und etwas über ihren Aufbau zu lernen.

Die Früchte aus dem Supermarkt eigen sich prima als «Anschauungsobjekte» um die verschiedenen Fruchttypen zu erkunden und etwas über ihren Aufbau zu lernen.

(Quelle: en:User:Daderot. - First uploaded to en:wiki on 5 Apr 2005., CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=193219)


Nebst den zahlreichen Fruchtypen der Bedecktsamer, stelle ich dir auch noch die Zapfen und "fruchtartigen" Gebilde unserer Nadelbäume vor. Am Schluss zeige ich dir, auf Grundlage von Funktion und Aufbau, noch die ernährungstechnischen Aspekte der Früchte von unseren heimischen essbaren Wildpflanzen.


Meine Ausführungen bauen auf den Artikel «Blüten der Wildpflanzen - Eigenschaften, Klassifikation und Bestimmung» auf. Um die Früchte überhaupt botanisch zu verstehen, muss dir auch der Aufbau der Blüten bekannt sein.


Aufbau Blüte

Genereller Aufbau von Blüten: Dieser im Hinterkopf zu halten ist wichtig um auch die Früchte zu verstehen

(Quelle: bearbeitet aus Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1102931)



Stellung des Fruchtknotens zum Blütenboden

Stellung des Fruchtknotens zum Blütenboden

(Quelle: bearbeitet aus Ulf Mehlig - Eigenes Werk, CC BY-SA 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=973436)



Inhaltsverzeichnis



Allgemein


Die Eizelle ist Teil der sogenannten «Samenanlage», die sich im Fruchtknoten befindet. Sobald sie erfolgreich befruchtet wurde, entsteht die Zygote der neuen Pflanzengeneration. Dessen Gene wurden zusammengemischt aus Eizelle der Mutterpflanze und dem Spermium des Pollens der «Vaterpflanze». Nun entwickelt sich die Samenanlage zu einem Samen, der unter anderem den Embryo des neuen Individuums beinhaltet.

Lebenszyklus Bedecktsamer Samenanlagen

Lebenszyklus eines Bedecktsamers

(Quelle: bearbeitet aus ©Aldona - stock.adobe.com)


Bei den Pflanzen der Klasse «Bedecktsamer» (grob gesagt «die Pflanzenarten welche komplexe Blüten ausbilden») werden die reifen Samen von einem Gewebe umhüllt. Dieses kann sowohl verholzt und hart (z.B. Nuss), als auch weich und fleischig (z.B. Beere) ausgebildet sein.


In einer Frucht (z.B. Apfel) werden die Samen von einem Gewebe (hier fleischig ausgebildet) umhüllt.

In einer Frucht (z.B. Apfel) werden die Samen von einem Gewebe (hier fleischig ausgebildet) umhüllt.

(Quelle: CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2094427)



Bei der Frucht handelt es sich um "die Gesamtheit der Organe, die aus einer Blüte hervorgehen und die Pflanzensamen bis zu deren Reife umschließen"



Aufbau einer Frucht


Die Hülle, welche den oder die Samen umgibt, entsteht vor allem aus der Umbildung von Gewebe des ursprünglichen Fruchtknotens. Diese Teile der Frucht nennt man Perikarp (oder auch «Fruchtwand») Manchmal können auch weitere Teile der Blüte, wie z.B. der Blütenboden am Aufbau der Frucht beteiligt sein (z.B. Apfelfrucht).

Querschnitt durch eine Heidelbeere: Das Gewebe der Frucht, welches die Samen umhüllt und aus der Fruchtknotenwand entstanden ist, wird «Perikarp» genannt (hier komplett «fleischig» ausgebildet). Frucht Perikarp Samen

Querschnitt durch eine Heidelbeere: Das Gewebe der Frucht, welches die Samen umhüllt und aus der Fruchtknotenwand entstanden ist, wird «Perikarp» genannt (hier komplett «fleischig» ausgebildet)

(Quelle: bearbeitet aus ©NIKCOA - stock.adobe.com)


Das Perikarp selbst wird jeweils in drei Bereiche unterteilt: Innen das Endokarp, in der Mitte das Mesokarp und aussen das Exokarp. Deren Proportionen sind je nach Frucht unterschiedlich. Bei den fleischigen Früchten stellt meist das Endokarp die Fruchthaut und das Mesokarp das Fruchtfleisch dar.

Schematischer Aufbau einer Frucht aus Samen und Perikarp. Das Perikarp wird in Endo-, Meso- und Exokarp unterteilt. Frucht Perikarp Exokarp Mesokarp Endokarp Samen

Schematischer Aufbau einer Frucht aus Samen und Perikarp. Das Perikarp wird in Endo-, Meso- und Exokarp unterteilt.

(Quelle: bearbeitet aus Sarang - Own work based on: Drupe fruit diagram-eu.svg, Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4415374)


Aufbau der Fruchtknoten


Den Aufbau von Fruchtknoten musst du begreifen um auch den Aufbau der einzelnen Fruchttypen zu verstehen. Auch wirst du in der Literatur immer wieder auf diverse Fachbegriffe wie «synkarp» oder «falsche Scheidewände» treffen. Die in der Blüte noch kleinen, unscheinbaren und versteckten Strukturen des Fruchtknotens haben einen prägenden Einfluss auf den Fruchtaufbau.


Ist nur ein Fruchtblatt pro Blüte vorhanden ist, spricht man von unikarp (monokarp). Sind pro Blüte mehrere Fruchtblätter vorhanden, können diese getrennt voneinander oder zusammengewachsen sein. Man unterscheidet hier (siehe Skizze unten):

  • chorikarp (apokarp): Die Fruchtblätter einer Blüte sind voneinander getrennt. Sie können sich zwar aneinanderschmiegen, die Wände sind jedoch nicht miteinander verwachsen.

  • coenokarp: Die Fruchtblätter einer Blüte sind miteinander verwachsen und bilden so einen gemeinsamen Fruchtknoten. Die Verwachsung kann je nach Pflanzenart auch noch den Griffel umfassen. Oft wird leider für coenokarp verwirrenderweise auch der Begriff «synkarp» (siehe nächster Abschnitt) benutzt.

unikarpe, chorikarpe und coenokarpe Fruchtknoten

(Quelle: bearbeitet aus ©Diana - stock.adobe.com)


In einem Fruchtblatt befindet sich jeweils ein Kanal (Transmissionskanal), der von der Narbe (wo der Pollen landet) nach unten zum Fruchtknoten führt. Dort befindet sich pro Fruchtblatt eine Kammer mit den Samenanlagen. Diese werden durch die Plazenten an der Fruchtknotenwand gebildet. Die Samenanlagen sind jeweils über einen Stiel an der Plazenta befestigt.

Aufbau Fruchtknoten Plazenta Samenanlage Kammer Fruchtknotenwand

Detailansicht eines Fruchtknotens

(Quelle: bearbeitet aus ©udaix - stock.adobe.com)


Bei coenokarpen, d.h. verwachsenen Fruchtknoten können sich bei der Verwachsung verschiedene Formen ausbilden (siehe Skizze unten):

  • synkarp («synkarp im eigentlichen Sinne» oder «septiert»): Die Kammern der miteinander verwachsenen Fruchtblätter sind durch die gemeinsamen Wände («Scheidewände» = Septen) komplett voneinander getrennt.

  • parapkarp (unseptiert): Die Kammern der einzelnen Fruchtblätter sind miteinander verbunden, d.h. die Scheidewände weisen Lücken auf oder sind fast vollständig aufgelöst (unter Bildung einer gemeinsamen Kammer).

synkarpe und parakarpe Fruchtknoten. Übersicht über den Aufbau coenokarper Fruchtknoten

Übersicht über den Aufbau coenokarper Fruchtknoten

(Quelle: zusammengesetzt und bearbeitet aus Michael G. Simpson. Redrawn and color: User:RoRo - Simpson (2005) Plant Systematics., Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=21109793, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=21109814, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=21109798 und https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=21109809)


Je nach Lage der Plazenten (und somit der Samenanlagen) innerhalb des Fruchtknotens (=Plazentation) können weitere Unterteilungen vorgenommen werden, wie z.B, zentralwinkelständig (Samenanlagen auf der Innenseite) oder parietal (Samenanlagen sitzen an den Aussenwänden, wo die Fruchtblätter zusammenkommen). Es gibt auch zahlreiche weitere Möglichkeiten.


Bei sogenannten «falschen Scheidewände» (siehe untere Grafik), handelt es sich Trennwände, die aus Ausstülpungen der Aussenwand oder Wucherungen der Plazenta gebildet werden. Sie können sowohl in synkarpen, als auch parakarpen Fruchtknoten vorkommen.

falsche Scheidewände Fruchtknoten. Beispiele von Fruchtknoten mit «falschen Scheidewänden». Diese bestehen entweder aus Ausstülpungen der Aussenwand oder Wucherungen der Planzenta.

Beispiele von Fruchtknoten mit «falschen Scheidewänden». Diese bestehen entweder aus Ausstülpungen der Aussenwand oder Wucherungen der Planzenta.

(Quelle: zusammengesetzt und berbeitet aus Michael G. Simpson. Redrawn and color: User:RoRo - Simpson (2005) Plant Systematics., Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=21244026, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=21109785 und https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=21109800


falsche Scheidewand Tomate

Inwiefern sich der Aufbau eines Fruchtknotens in der Struktur der Frucht äussert, zeigt sich gut am Beispiel der Tomaten: Der Fruchtknoten aus 4 verwachsenen Fruchtblättern wird durch die Scheidewände nur unvollständig in 4 Fächer unterteilt (parakarp). Den Rest übernehmen «falsche Scheidewände», die in diesem Fall aus der Plazenta bestehen.

(Quelle: berbeitet aus Rasbak at Dutch Wikipedia, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3217686)


Fruchttypen


Wenn eine Frucht sich im reifen Zustand öffnet und so die Samen entlässt, ist es eine Öffnungsfrucht. Bleibt sie bei Reife jedoch weiterhin geschlossen, handelt es sich um eine Schliessfrucht.

Bohnen als Öffnungsfrüchte öffnen sich bei Reife. Demgegenüber sind Weintrauben Schliessfrüchte, weil die Samen im Fruchtfleisch auch im reifen Zustand eingeschlossen bleiben.

(Quellen: Asabengurtza - Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7812707 und By Alabama Extension - BUNCH WINE GRAPES_green and purple_close up, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=84937113)


Öffnungsfrüchte:

Schliessfrüchte:


Balgfrucht: Eine Balgfrucht ist eine Öffnungsfrucht und entsteht bei chorikarpen Fruchtknoten jeweils aus einem Fruchtblatt (eine Frucht pro Fruchtblatt). Die Früchte, die aus derselben Blüte hervorgegangen sind, sind dabei in einem Quirl angeordnet. Bei Reife sind sie trocken (meist mit ledrigem Perikarp) und öffnen sich nur entlang einer Bauchnaht (Innenseite). Innerhalb der Bedecktsamer treten Balgfrüchte vor allem bei den erdgeschichtlich etwas älteren Familien (z.B. Hahnenfussgewächse) auf. Auch bei den Spiraeoideae, einer Unterfamilie der Rosengewächse, sind Balgfrüchte verbreitet.

Balgfrucht Beschreibung Aufbau Eigenschaften

Aus der heimischen Flora: Bei der Gemeinen Akelei (giftig!) bildet sich pro Blüte ein Quirl aus Balgfrüchten. Eine Balgfrucht entspricht dabei jeweils einem Fruchtblatt. Die Früchte öffnen sich nur entlang der Bauchnaht. Bei den Akeleien werden die Samen u.a. über einen Schleudermechanismus verbreitet. Dabei entstehen im Perikarp während des Austrocknens Spannungen. Wenn diese bei Reife zu hoch werden, öffnet sich die Bauchnaht explosionsartig, wodurch die oberen Samen fortgeschleudert werden.

(Quelle: bearbeitet aus BalVon H. Zell - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=9053276)


Aus der heimischen Flora: Beim Wald-Geissbart (giftig!, Unterfamilie Spiraeoideae, Familie Rosengewächse) entstehen pro Blüte jeweils drei Balgfrüchte mit je drei bis fünf Samen

(Quelle: User:Syp - Selbst fotografiert, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=9866067)


Balgfrüchte des «Pappelblättrigen Brachychiton», einer etwas exotischeren Pflanze aus Australien. Gut zu sehen ist, wie sich Frucht entlang der Bauchnaht bei Reife öffnet und so die Samen freilegt.

(Quelle: penarc - sebst fotografiert, CC-by-sa 2.0/de, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=3461261)


Bei einer Sammelbalgfrucht handelt es sich um zusammengewachsene Balgfrüchte derselben Blüte. Die Fruchtblätter der ursprünglichen Blüte waren dabei jedoch nicht zusammengewachsen (chorikarp), denn sonst wäre es eine Kapselfrucht.

Sammelbalgfrucht Beschreibung. ei der Trollblume (giftig!) sind die einzelnen Balgfrüchte einer chorikarpen Blüte zusammengewachsen (Sammelbalgfrucht).

Aus der heimischen Flora: Bei der Trollblume (giftig!) sind die einzelnen Balgfrüchte einer chorikarpen Blüte zusammengewachsen (Sammelbalgfrucht).

(Quelle: bearbeiet ausIvar Leidus - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=108063727)


Hülsenfrucht: Sie wird auch «Hülse» genannt und ist ebenfalls eine Öffnungsfrucht. Auch sie entsteht jeweils aus einem einzelnen Fruchtblatt und ist im reifen Zustand trocken. Der Unterschied zur Balgfrucht liegt darin, dass sich die Früchte nicht nur an der Bauchnaht, sondern auch der Rückennaht öffnen (also innen- und aussen).

Wie es der Name bereits sagt, sind Hülsenfrüchte der Fruchttyp in der Familie Hülsenfrüchtler (u.a. Schmetterlingsblütler). Hülsenfrüchte werden wegen dem hohen und hochwertigen Eiweissgehalt in der menschlichen Ernährung sehr geschätzt.

Hülsenfrucht Beschreibung Aufbau Eigenschaften. Hülsenfrucht der Gewöhnlichen Robinie (giftig!) im reifen Zustand. Gut zu stehen ist, wie sie sich auf zwei Seiten, der Bauch- und Rückennaht geöffnet hat. Arten der Familie Hülsenfrüchtler (u.a. der grossen Unterfamilie Schmetterlingsblütler), zu denen auch die Robinien gehören, haben pro Blüte nur ein Fruchtblatt und bilden so auch nur eine Frucht pro Blüte

Aus der hiesigen Flora (als Neophyt): Hülsenfrucht der Gewöhnlichen Robinie (giftig!) im reifen Zustand. Gut zu stehen ist, wie sie sich auf zwei Seiten, der Bauch- und Rückennaht geöffnet hat. Arten der Familie Hülsenfrüchtler (u.a. der grossen Unterfamilie Schmetterlingsblütler), zu denen auch die Robinien gehören, haben pro Blüte nur ein Fruchtblatt und bilden so auch nur eine Frucht pro Blüte

(Quelle: bearbeitet aus Simon A. Eugster - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=19862965)


Die Hülsenfrüchte der Gattung Schneckenklee (wie hier die Luzerne) sind oft schneckenartig zusammengerollt.

Aus dem Supermarkt oder eigenen Garten: Bei den Bohnen handelt es sich um unreife Hülsenfrüchte der Gartenbohne. In diesem Zustand sind sie noch verschlossen. Die Bauch- und Rückennaht, da wo sich die Frucht im reifen Zustand öffnen wird, ist aber bereits erkennbar.

(Quelle: Hedwig Storch - Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=15890894)


Die Hülsenfrüchte der Gattung Schneckenklee (wie hier die Luzerne) sind oft schneckenartig zusammengerollt.

Aus der heimischen Flora: Die Hülsenfrüchte der Gattung Schneckenklee (wie hier die Luzerne) sind oft schneckenartig zusammengerollt.

(Quelle: By Philmarin - Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=17746547)


Innerhalb der Hülsenfrüchte gibt es auch Früchte, die sich bei Reife nicht öffnen und somit Schliessfrüchte darstellen (z.B. Erdnuss oder Wiesen-Klee). Diese werden in der Regel trotzdem als Hülsenfrüchte bezeichnet.

Hülsenfrucht Beschreibung Aufbau Eigenschaften

Aus dem Supermarkt: Die Hülsenfrucht der Erdnuss öffnet sich bei Reife nicht und wäre eigentlich eine Nussfrucht. Wenn man sie mit etwas Kraft öffnet, zerbricht sie bevorzugt an den «Sollbruchstellen» von Bauch- und Rückennaht. Die holzige Hülle stellt das Mesokarp dar. Das Exokarp stirb während der Fruchtreihe. Das Endokarp ist die feine weisse Schicht im Innern der Hülle. Die eigentliche «Nuss» stellen die Samen der Frucht dar.

(Quelle: bearbeitet aus Ivar Leidus - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=100537017)


Kapselfrucht: Es handelt sich ebenfalls um eine Öffnungsfrucht, die bei Reife (meist) trocken ist. Während jedoch Balg- und Hülsenfrüchte aus Blüten mit getrennten Fruchtblätter (chorikarp) entstehen, sind es bei den Kapselfrüchten ursprünglich verwachsene Fruchtblätter (coenokarp). Es ist ein sehr verbreiteter Fruchttyp und tritt bei sehr vielen Pflanzenfamilien auf. Meist unterteilen echte und/oder «falsche» Scheidewände das Innere der Kapselfrüchte in einzelne Fächer. Es gibt aber auch Kapselfrüchte mit nur einer Kammer.

Kapselfrucht Beschreibung Aufbau Eigenschaften. Beim Klatschmohn (mittig und rechts reif) befinden sich die Öffnungen seitlich unter einem unter einem Deckel («Deckenkapsel»). Das Innere der Kapsel ist ausserdem durch «falsche Scheidewände» in verschiedene Fächer unterteilt.

Aus der heimischen Flora: Beim Klatschmohn (mittig und rechts reif) befinden sich die Öffnungen seitlich unter einem unter einem Deckel («Deckenkapsel»). Das Innere der Kapsel ist ausserdem durch «falsche Scheidewände» in verschiedene Fächer unterteilt.

(Quellen: bearbeiet aus H. Zell - Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=10764030, Michael Apel - photo taken by Michael Apel, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7387957 und ©HLPhoto - stock.adobe.com)


Kapselfrucht Beschreibung Aufbau Eigenschaften

Aus der heimischen Flora: Beim Gewöhnlichen Spindelstrauch (giftig!) besteht die Fruchtkapsel aus vier Fächern. Pro Fächer befinden sich ein bis vier Samen (mit orangem Samenmantel, siehe Bild links). Im Bild rechts, nach dem Entlassen der Samen, ist die Fächer-Unterteilung gut sichtbar.

(Quellen: bearbeiet aus Kurt Stüber [1] - caliban.mpiz-koeln.mpg.de/mavica/index.html part of www.biolib.de, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=6915 und VSchagow - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=112307521)


Kapselfrucht Beschreibung Aufbau Eigenschaften. Bei der Kapselfrucht der Rosskastanie (giftig!, nicht verwandt mit der essbaren Edel-Kastanie) werden ein bis vier Samen («Nüsse») vom grünen Perikarp eingehüllt. Dieses öffnet sich jedoch nicht von selbst, sondern erst wenn die Früchte mit der Schwerkraft zu Boden fallen und dabei aufplatzen

Aus der heimischen Flora: Bei der Kapselfrucht der Rosskastanie (giftig!, nicht verwandt mit der essbaren Edel-Kastanie) werden ein bis vier Samen («Nüsse») vom grünen Perikarp eingehüllt. Dieses öffnet sich jedoch nicht von selbst, sondern erst wenn die Früchte mit der Schwerkraft zu Boden fallen und dabei aufplatzen

(Quelle: bearbeitet aus Jamain - Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=22703611)


Aus der hiesigen Flora (als Neophyt): Beim Drüsigen Springkraut (und auch den anderen Arten der Gattung Springkräuter) ist die Kapsel fleischig. Speziell ist der Schleudermechanismus zur Ausbreitung der Samen: Während der Fruchtreife wird der Wasserdruck in den Zellen des Perikarps stetig erhöht. Sobald dieser zu hoch ist, reisst es explosionsartig auf, unter Herausschleuderung der Samen (Bild rechts).

(Quellen: Rasbak - Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=344337 und Losch - Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=16212427)


Schote: Es handelt sich um eine Sonderform der Kapselfrucht. Sie entsteht aus zwei verwachsenen Fruchtblättern, dessen Fächer durch eine «falsche Scheidewand» voneinander getrennt sind. Diese trennt dann auch die Frucht in zwei Hälften. Bei Reife öffnet sich die Frucht auf beiden Seiten. Kurze Schoten mit einem Verhältnis von Länge zu Breite von weniger als 3:1 nennt man Schötchen. Die Schote ist der Fruchttyp der Familie Kreuzblütler. Schoten können rasch mit Hülsen verwechselt werden (bei diesen fehlt jedoch die Scheidewand).

Schote Kreuzblütler Beschreibung Aufbau Eigenschaften. Sich auf beiden Seiten öffnende Schote des Raps. Die Trennwand («falsche Scheidewand») trennt die Frucht in zwei Hälften.

Aus der heimischen (jedoch weitergezüchteten) Flora: Sich auf beiden Seiten öffnende Schote des Raps. Die Trennwand («falsche Scheidewand») trennt die Frucht in zwei Hälften.

(Quelle: Kembangraps - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=38145100e)


Aus der heimischen Flora: Schote des Acker-Senf. Gut zu sehen ist die durchsichtig weisse «falsche Scheidewand», welche die Frucht in zwei Hälften teilt.

Aus der heimischen Flora: Schote des Acker-Senf. Gut zu sehen ist die durchsichtig weisse «falsche Scheidewand», welche die Frucht in zwei Hälften teilt.

(Quelle: Leo Michels - Eigenes Werk, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1607049)


Schote Kreuzblütler Beschreibung Aufbau Eigenschaften

Aus der heimischen Flora: Für das gewöhnliche Hirtentäschel sind herzförmige Schötchen typisch. Die “falsche Scheidewand” trennt dabei die zwei “Herzhälften”, wo sich jeweils bis zu 12 Samen darin befinden.

(Quelle: Isidre blanc - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=37558758)


Beere: Die Beere ist eine Schliessfrucht bei der das gesamte Perikarp fleischig ausgebildet ist. Die drei Schichten Endo-, Meso- und Exokarp können dabei teilweise nicht mehr klar voneinander unterschieden werden. Beeren können sowohl aus nur einem Fruchtblatt (unikarpe oder chorikarpe Fruchtknoten) oder mehreren zusammengewachsenen Fruchtblätter (coenokarpe Fruchtknoten) entstehen. Achtung: Viele im Volksmund genannten «Beeren» sind in Wahrheit Steinfrüchte, Sammelsteinfrüchte oder Sammelnussfrüchte!

Beere Beschreibung Aufbau Eigenschaften

Aus der heimischen Flora: Heidelbeeren sind auch im botanischen Sinn Beeren, da das gesamte Perikarp fleischig ist.

(Quelle: Andrew Curtis, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=14224471 und bearbeitet aus ©NIKCOA - stock.adobe.com)

Aus dem Supermarkt oder eigenen Garten: Bei vielen Gemüsen, wie hier der Aubergine, handelt es sich ebenfalls um Beeren. Das gleiche gilt auch für Tomate und Paprika.

Aus dem Supermarkt oder eigenem Garten: Bei vielen Gemüsearten, wie hier der Aubergine, handelt es sich ebenfalls um Beeren. Das gleiche gilt auch für Tomate und Paprika.

(Quelle: Horst Frank - Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=15538)


Bei den Beeren gibt es noch ein paar Sonderformen:

  • Panzerbeere: Es ist eine Beere, bei der die äusserte Schicht etwas härter (jedoch nicht «verholzt») ausgebildet ist

Aus dem Supermarkt oder eigenen Garten: Bei der Zucchini handelt es sich um eine Panzerbeere, weil die äusserte Schicht etwas härter ausgebildet ist. Das Gleiche gilt auch für Kürbisse.

Aus dem Supermarkt oder eigenen Garten: Bei der Zucchini handelt es sich um eine Panzerbeere, weil die äusserte Schicht etwas härter ausgebildet ist. Das Gleiche gilt auch für Kürbisse.

(Quelle: © Jörgens.mi, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=79336908)


  • Endokarpbeere (Hesperidium): Sie bestehen aus einer ledrigen Hülle aus Meso- und Exokarp. Im Endokarp entstehen aus den ehemaligen Scheidewänden Häutchen, welche die Frucht in mehrere Segmente unterteilen. Die ehemaligen Kammern des Fruchtknotens bestehen aus einem Gewebe mit safthaltigen Zellen (Pulpa). Endokarpbeeren sind typisch für Zitrusfrüchte (wie Orangen oder Zitronen).

Endokarpbeere Hesperidium Beschreibung Aufbau Eigenschaften. Aus dem Supermarkt: Zitronen sind (wie Orangen) Endokarpbeeren: Das Exokarp ist ledrig, das Mesokarp stellt die dünne weisse Schicht innerhalb der Hülle dar (auch «Albedo» genannt). Das Endokarp besteht aus den Häutchen (ehemalige Scheidewände), welche die Pulpa-Segmente (ehemalige Kammern) umhüllen. Die Samen sind innerhalb der saftigen Pulpa an den Innenwänden angeordnet (zentralwinkelständig).

Aus dem Supermarkt: Zitronen sind (wie Orangen) Endokarpbeeren: Das Exokarp ist ledrig, das Mesokarp stellt die dünne weisse Schicht innerhalb der Hülle dar (auch «Albedo» genannt). Das Endokarp besteht aus den Häutchen (ehemalige Scheidewände), welche die Pulpa-Segmente (ehemalige Kammern) umhüllen. Die Samen sind innerhalb der saftigen Pulpa an den Innenwänden angeordnet (zentralwinkelständig)

(Quelle: bearbeitet aus Ivar Leidus - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=97148960)


Steinfrucht: Die meisten im Volksmund genannten «Beeren» sind botanisch gesehen Steinfrüchte. Eine Steinfrucht ist eine Schliessfrucht, wo das Meso- und Exokarp fleischig, das Endokarp jedoch verholzt ist. Das Endokarp umschliesst dabei als harte Hülle ein oder auch mehrere Samen. Samen und Endokarp zusammen werden auch «Steinkern» genannt.

Steinfrucht Beschreibung Aufbau Eigenschaften. Beim Kern von Steinfrüchten (wie hier der Pfirsich) handelt es sich um das verholze Endokarp, welches den Samen umhüllt. Das Fruchtfleisch stellt das Mesokarp und die Fruchthaut das Exokarp dar.

Aus dem Supermarkt oder eigenen Garten: Beim Kern von Steinfrüchten (wie hier der Pfirsich) handelt es sich um das verholze Endokarp, welches den Samen umhüllt. Das Fruchtfleisch stellt das Mesokarp und die Fruchthaut das Exokarp dar. Beim Pfirsich entsteht die Steinfrucht aus einem monokarpen Fruchtblatt.

(Quelle: bearbeitet aus fir0002flagstaffotos [at] gmail.comCanon 20D + Sigma 150mm f/2.8 - Own work, GFDL 1.2, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5765426 und An.ha - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=20627930)


Auch die «Beeren» des schwarzen Holunders sind botanisch gesehen Steinfrüchte, weil das Endokarp verholzt ist. In diesem Fall entsteht die Steinfrucht aus einem coenokarpen Fruchtknoten.

Aus der heimischen Flora: Auch die «Beeren» des schwarzen Holunders sind botanisch gesehen Steinfrüchte, weil das Endokarp verholzt ist. In diesem Fall entsteht die Steinfrucht aus einem coenokarpen Fruchtknoten.

(Quelle: Joanna Boisse - https://atlas.roslin.pl/plant/7861, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=81838998)


Sammelsteinfrucht: Eine Sammelsteinfrucht besteht aus mehreren Steinfrüchten, die am Fruchtfleisch aneinanderhaften. Die Sammelsteinfrucht entsteht aus einer Blüte mit mehreren Fruchtblättern, die nicht zusammengewachsen sind (chorikarp). Dabei bildet sich pro Fruchtblatt eine Einzelfrucht aus. Da die Einzelfrüchte zusammenhalten, löst sich die Sammelsteinfrucht als Ganzes vom Blütenboden ab. Gute Beispiele für Sammelsteinfrüchte sind Himbeeren oder Brombeeren.

Sammelsteinfrucht Beschreibung Aufbau Eigenschaften. Auch die «Beeren» des schwarzen Holunders sind botanisch gesehen Steinfrüchte, weil das Endokarp verholzt ist. In diesem Fall entsteht die Steinfrucht aus einem coenokarpen Fruchtknoten.

Aus der heimischen Flora: Himbeeren sind Sammelnussfrüchte: Pro Fruchtblatt entwickelt sich eine Einzel-Steinfrucht. Alle Einzel-Steinfrüchte einer Blüte haften dabei am Fruchtfleisch zusammen.

(Quellen: bearbeitet aus Marcin Białek - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4593317 und Ivar Leidus - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=97402511)


Nussfrucht: Die Nussfrucht ist eine Schliessfrucht, bei der das gesamte Perikarp verholzt ist (verholztes Perikarp = Nussschale).

Nussfrucht Beschreibung Aufbau Eigenschaften. Auch die «Beeren» des schwarzen Holunders sind botanisch gesehen Steinfrüchte, weil das Endokarp verholzt ist. In diesem Fall entsteht die Steinfrucht aus einem coenokarpen Fruchtknoten.

Aus der heimischen Flora: Bei einer Nussfrucht, wie hier beim Echten Walnuss (auch einfach «Walnuss» genannt), ist das gesamte Perikarp verholzt.

(Quelle: bearbeitet aus Ivar Leidus - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=98723321)


So einfach das Konzept der Nussfrucht auch ist, es gibt dabei eine Reihe von Sonderformen:

  • Achäne: Dieser Typ Nussfrucht besteht aus nur einem Samen. Dieser ist nur punktuell (am Grund der Frucht) mit dem Perikarp verbunden. Es ist der Fruchttyp der Familie Korbblütler. Bei diesen bilden zwei Fruchtblätter ein parakarper Fruchtknoten, der nur eine einzige Samenanlage enthält. Aus diesem Grund entsteht trotz zwei Fruchtblättern nur ein Same pro Einzelblüte. Achänen kommen auch bei anderen Familien vor.

Nussfrucht Achsen Beschreibung Aufbau Eigenschaften. Sonnenblumenkerne (schwarz) sind die Früchte der Sonnenblume (Familie Korbblütler). Es sind Achänen, also Nussfrüchte wo das verholzte Perikarp nur an einer einzigen Stelle, d.h. an Basis der Frucht, mit dem Samen verwachsen ist.

Aus dem Supermarkt oder eigenen Garten: Sonnenblumenkerne (schwarz) sind die Früchte der Sonnenblume (Familie Korbblütler). Es sind Achänen, also Nussfrüchte wo das verholzte Perikarp nur an einer einzigen Stelle, d.h. an Basis der Frucht, mit dem Samen verwachsen ist.

(Quelle: bearbeitet aus ©Yeti Studio - stock.adobe.com)


  • Achäne mit Pappus: Die Achänen der Korbblütler haben sehr oft noch einen Flugschirm (Pappus) angehängt. Bei den Härchen dieses Schirmes handelt es sich um die Kelchblätter der Blüte. Wenn sich zwischen der Frucht und dem Pappus eine Stiel befindet spricht man von einem «geschnäbelten Pappus».

Nussfrucht Achäne mit Pappus Beschreibung Aufbau Eigenschaften. Gewöhnlicher Löwenzahn im Fruchtstadium mit den zahlreichen kleinen Achänen inkl. angehängten Flugschirmen (Pappus). Die Flughaare sind die Kelchblätter der Einzelblüten. Damit diese über der Frucht zu liegen kommen, muss der Fruchtknoten unterständig ausgebildet sein.

Aus der heimischen Flora: Gewöhnlicher Löwenzahn im Fruchtstadium mit den zahlreichen kleinen Achänen inkl. angehängten Flugschirmen (Pappus). Die Flughaare sind die Kelchblätter der Einzelblüten. Damit diese über der Frucht zu liegen kommen, muss der Fruchtknoten unterständig ausgebildet sein.

(Quelle: bearbeitet aus Chiara Marchesan und Marco Almbauer - Eigenes Werk, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=48351795)


  • Doppelachäne: Doppelachänen gehören zur Kategorie der Zerfallsfrüchte, also Früchte die sich während der Reifung in einzelne kleinere Teilfrüchte spalten. Im Fall der Doppelachäne handelt es sich um zwei Achänen, die im unreifen Zustand entlang der echten Scheidewände eines 2-teiligen synkarpen Fruchtknotens miteinander verwachsen sind. Bei der Reifung beginnen sie sich dann voneinander zu lösen. Es sind der Fruchttyp der Familie Doldenblütler. Bei dessen Arten befindet sich oft oberhalb der Frucht noch ein Schnabel, sowie Reste von Griffelpolster und Griffel.

Doppelachäne des Wiesen-Kerbels. Die zwei Teilfrüchte sind im unreifen Zustand (Bild links) noch zusammengewachsen (pro verwachsenes Fruchtblatt je eine Teilfrucht mit jeweils einem Samen) und beginnen sich bei Reife (Bild rechts) voneinander zu trennen.

Aus der heimischen Flora: Doppelachäne des Wiesen-Kerbels. Die zwei Teilfrüchte sind im unreifen Zustand (Bild links) noch zusammengewachsen (pro verwachsenes Fruchtblatt je eine Teilfrucht mit jeweils einem Samen) und beginnen sich bei Reife (Bild rechts) voneinander zu trennen.

(Quellen: Stefan.lefnaer - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=53542375 und Asaspor - Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=33479313)


  • Klausenfrucht: Klausenfrüchte gehören ebenfalls zur Kategorie der Zerfallsfrüchte. Im Falle der Klausenfrucht handelt es sich bei den Einzelfrüchten um Nussfrüchte. Sie spalten sich nicht nur entlang von echten Scheidenwänden, sondern zerbrechen auch noch entlang «falscher Scheidewände». Es ist der Fruchttyp der Familie Lippenblütler, als auch der Familie Raubblattgewächse. Bei diesen beiden Familien sind es jeweils zwei synkarp zusammengewachsene Fruchtblätter, die in vier Einzelfrüchte zerfallen (Spaltung entlang der echte Scheidewand und jeweils Zerbrechen entlang der falschen Scheidewände)

Nussfrucht Klausenfrucht Beschreibung Aufbau Eigenschaften. Beim Wald-Ziest (Familie Lippenblütler) handelt es sich um eine 4-teilige Frucht (Bild links im unreifen Zustand). Als Klausenfrucht zerfällt sie bei Reife (Bild rechts) in vier Nussfrüchte. Für die Lippenblütler ist auch typisch dass die Früchte in der Kelchröhre eingebettet sind (d.h. oberständiger Fruchtknoten).

Aus der heimischen Flora: Beim Wald-Ziest (Familie Lippenblütler) handelt es sich um eine 4-teilige Frucht (Bild links im unreifen Zustand). Als Klausenfrucht zerfällt sie bei Reife (Bild rechts) in vier Nussfrüchte. Für die Lippenblütler ist auch typisch dass die Früchte in der Kelchröhre eingebettet sind (d.h. oberständiger Fruchtknoten).

(Quellen: Benjamin Zwittnig - http://www2.arnes.si/~bzwitt/flora/stachys_sylvatica.html, CC BY 2.5 si, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=40960598 und Vojtěch Zavadil - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=20371379)


  • Flügelnuss (Samara): Es sind Nussfrüchte deren Perikarp flächig ausgebildet ist und so auch als Flugorgan dient. Dies mit dem Ziel, die Frucht optimal über den Wind zu verbreiten. Dieser Fruchttyp ist vor allem bei Bäumen zu finden (wie z.B. bei Ahorn, Birke, Esche, Ulme, Götterbaum,…)

Nussfrucht Flügelnuss Samara Beschreibung Aufbau Eigenschaften

Aus der heimischen Flora: Bei den Arten der Gattung Ahorn (Familie Seifenbaumgewächse, auf dem Bild Berg-Ahorn) handelt sich nicht nur um Flugfrüchte, sondern auch noch um Spaltfrüchte. In den zwei verwachsenen Fruchtblättern (coenokarp) befinden sich je zwei Samenanlagen, von denen jeweils nur eine davon befruchtet wird. Aus den zwei Fruchtblättern entwickeln sich zwei zusammengewachsene Flügelnüsse, die sich bei Reife voneinander lösen.

Übrigens: Am Winkel der beiden Teilfrüchte zueinander, können auch die drei bei uns heimischen Ahornarten unterschieden werden (Feld-Ahorn ca. 180°, Spitz-Ahorn ca. 90-180°, Berg-Ahorn ca. 90°)

(Quelle: Frank Vincentz - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2474184)


  • Korn (Karypose): Körner sind die typischen Nussfrüchte der Süssgräser, zu denen zahlreiche wichtige Getreide (wie der Weizen) gehören. Bei den Körnern ist das Perikarp fest mit der Samenschale verwachsen und lässt sich so nicht einfach ablösen. Typisch sind auch die Spelzen, also Hochblätter, welche die Körner umhüllen.

Aus der heimischen Landwirtschaft: Bei den Körnern, wie hier beim Weichweizen, sind Samen und Perikarp (Bild links) fest zusammengewachsenen. Sie werden ausserdem durch Spelzen (Hochblätter) umhüllt (Bild rechts)

(Quellen: Rasbak - Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=263373 und Patrick Hacker - https://www.inaturalist.org/photos/103131273, CC BY 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=110415850)


  • Calybium («mit Fruchtbecher»): Dieser Nussfruchttyp kommt bei der Familie Buchengewächse vor (z.B. Rotbuche, Eiche, Edel-Kastanie). Die Nussfrucht wird dabei von einem (meist stachelig ausgebildeten) Fruchtbecher (Cupula) teilweise oder vollständig umhüllt. Das Gewebe des Fruchtbechers besteht aus umgewandelter Blütenachse und zahlreichen kleinen Blättern, wobei die Struktur meist sehr komplex ist. Auch bei gewissen Früchten in der Familie Birkengewächse (z.B. Gemeiner Hasel) spricht man von einem Fruchtbecher. Bei denen geht das Gewebe jedoch aus anderen Strukturen hervor.

Buchecker Nussfrucht Calybium Cupula Fruchtbecher Beschreibung Aufbau Eigenschaften. Die Nussfrüchte der Familie Buchengewächse (auch dem Bild Frucht der Rotbuche, welche auch «Buchecker» genannt wird) sind von einem Fruchtbecher (Cupula) aus umgewandeltem Blütenstands- und Blattgewebe umgeben. Die Cupula öffnet sich bei Reife. Weil die eigentliche Nussfrucht aber geschlossen bleibt, handelt es sich trotzdem um eine Schliessfrucht.

Aus der heimischen Flora: Die Nussfrüchte der Familie Buchengewächse (auch dem Bild Frucht der Rotbuche, welche auch «Buchecker» genannt wird) sind von einem Fruchtbecher (Cupula) aus umgewandeltem Blütenstands- und Blattgewebe umgeben. Die Cupula öffnet sich bei Reife. Weil die eigentliche Nussfrucht aber geschlossen bleibt, handelt es sich trotzdem um eine Schliessfrucht.

(Quelle: bearbeitet aus Frank Vincentz - Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2478361)

Hasel Nussfrucht Calybium Cupula Fruchtbecher Beschreibung Aufbau Eigenschaften. Bei der Hülle des Gemeinen Hasels (Familie Birkengewächse, Ordnung Buchenartige) handelt es sich um Hochblätter. Auf dem Bild ist die Frucht noch im unreifen Zustand)

Aus der heimischen Flora: Bei der Hülle des Gemeinen Hasels (Familie Birkengewächse, Ordnung Buchenartige) handelt es sich um Hochblätter. Auf dem Bild ist die Frucht noch im unreifen Zustand)


Walnuss Nussfrucht Calybium Cupula Fruchtbecher Beschreibung Aufbau Eigenschaften. Bei der grünen Schale, welche die Walnuss (Familie Walnussgewächse, Ordnung Buchenartige) umgibt, handelt es sich nicht um das Perikarp, sondern um umgewandelte Blattorgane

Bei der grünen Schale, welche die Walnuss (Familie Walnussgewächse, Ordnung Buchenartige) umgibt, handelt es sich nicht um das Perikarp, sondern um umgewandelte Blattorgane

(Quelle: Remi Jouan - Photo taken by Remi Jouan, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=15304221)


Sammelnussfrucht: Bei einer Sammelnussfrucht entsteht pro Blüte aus mehreren nicht verwachsenen Fruchtblätter (chorikarp) je eine Nussfrucht. Die Nussfrüchte werden dabei durch ein fleischiges Gewebe aus umgewandeltem Blütenboden zusammengehalten. Man findet sie bei einigen Arten der Familie Rosengewächse (z.B. Erdbeeren oder Rosen), aber auch teilweise bei den Hahnenfussgewächsen (z.B. Buschwindrösschen).

Bei einer Sammelnussfrucht entsteht pro Blüte aus mehreren nicht verwachsenen Fruchtblätter (chorikarp) je eine Nussfrucht. Die Nussfrüchte werden dabei durch ein fleischiges Gewebe aus umgewandeltem Blütenboden zusammengehalten. Man findet sie bei einigen Arten der Familie Rosengewächse (z.B. Erdbeeren oder Rosen), aber auch teilweise bei den Hahnenfussgewächsen (z.B. Buschwindrösschen). Sammelnussfrucht Beschreibung Aufbau Eigenschaften

Aus der heimischen Flora: Die Erdbeere (hier Wald-Erdbeere) ist der Klassiker unter den Sammelnussfrüchten. Sie besteht aussen aus zahlreichen kleinen dunklen Nüsschen (jeweils aus einem chorikarpen Fruchtknoten hervorgegangen) und rotem Fruchtfleisch aus umgebildetem Blütenbodengewebe.

(Quellen: By Björn S... - Wild Strawberry - Fragaria vesca, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=50153606und Gmihail at Serbian Wikipedia - Own work, CC BY-SA 3.0 rs, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=82259468)


Bei einer Sammelnussfrucht entsteht pro Blüte aus mehreren nicht verwachsenen Fruchtblätter (chorikarp) je eine Nussfrucht. Die Nussfrüchte werden dabei durch ein fleischiges Gewebe aus umgewandeltem Blütenboden zusammengehalten. Man findet sie bei einigen Arten der Familie Rosengewächse (z.B. Erdbeeren oder Rosen), aber auch teilweise bei den Hahnenfussgewächsen (z.B. Buschwindrösschen). Sammelnussfrucht Beschreibung Aufbau Eigenschaften

Aus dem Supermarkt oder eigenen Garten: Querschnitt durch eine Gartenerdbeere. Da sich die Nüsschen aussen und das fleischige Bodenbodengewebe innen befindet, handelt es sich bei den Blüten der Erdbeeren um oberständige Fruchtknoten. Aus diesem Grund liegt auch der Kelch an der Basis der Frucht.

(Quellen: bearbeitet aus Ulf Mehlig - Eigenes Werk, CC BY-SA 2.5, und Forest & Kim Starr, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=6143315)


Aus der heimischen Flora: Bei den Sammelnussfrüchten der Rosen (Hagebutten) befinden sich die Nüsschen in der Mitte und der Kelch am Ende der Frucht. Dies weil der Fruchtknoten im Gegensatz zu den Erdbeeren unterständig angeordnet ist. Auch aus diesem Grund umschliesst hier das Blütenachsengewebe die Frucht. Hagebutten sind übrigens immer ungiftig! Sammelnussfrucht Beschreibung Aufbau Eigenschaften

Aus der heimischen Flora: Bei den Sammelnussfrüchten der Rosen (Hagebutten) befinden sich die Nüsschen in der Mitte und der Kelch am Ende der Frucht. Dies weil der Fruchtknoten im Gegensatz zu den Erdbeeren unterständig angeordnet ist. Auch aus diesem Grund umschliesst hier das Blütenachsengewebe die Frucht. Hagebutten sind übrigens immer ungiftig!

(Quelle: Von Spedona - Eigenes Werk mittels: Inkscape, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2298744 und ©Michael Tieck - stock.adobe.com)


Noch unreife Sammelnussfrucht des Buschwindrösschen (giftig!)

Aus der heimischen Flora: Noch unreife Sammelnussfrucht des Buschwindrösschen (giftig!)

(Quelle: Leo Michels - Own work, [1], CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=16549825)


Apfelfrucht: Ein etwas speziellerer Fruchttyp stellt die Apfelfrucht dar. Sie entstehen aus einem Fruchtblatt (unikarp) oder mehreren zusammengewachsenen Fruchtblättern (coenokarp) mit unterständigem Fruchtknoten. Das Endokarp ist ledrig oder holzig und umgibt die Samen. Meso- und Exokarp sind zwar fleischig ausbildet, doch ein grosser Teil des Fruchtfleisches wird aus umgewandeltem Blütenbodengewebe gebildet. Dieses kann von Auge oft nur schwer vom Meso- und Exokarp unterschieden werden.


Die Apfelfrucht ist der Fruchttyp der Kernobstgewächse (Pyrineae, eine Pflanzensippe innerhalb der Familie der Rosengewächse). Dazu gehören nicht nur die bekannten Kulturfrüchte Apfel, Birne oder Quitte, sondern auch zahlreiche wilde Bäume und Sträucher, wie Weissdorn, Vogelbeere, Elsbeere, Mispel, Felsenbirne, etc. Bei gewissen Arten bildet sich pro Fruchtblatt nur ein Same und ein holziges Endokarp (z.B. Weissdorn, oder Mispel), andere enthalten pro Fruchtblatt mehrere Samen und weisen ein ledriges Endokarp auf (z.B. Apfel).

Apfelfrucht Beschreibung Aufbau Eigenschaften. Das Kerngehäuse des Apfels (oder dort wo ich herkomme das «Öpfelbütschgi») besteht aus dem ledrigen Endokarp, welches die Samen (mehrere Samen pro Fruchtblatt) umhüllt. Der grösste Teil des Fruchtfleisches stellt umgebildetes Blütenachsengewebe dar. Dessen innerer Teil besteht jedoch aus Meso- und Exokarp. Damit das Blütenachsengewebe das Perikarp umhüllen kann, müssen die Fruchtknoten unterständig angeordnet sein.

Aus dem Supermarkt oder eigenen Garten: Das Kerngehäuse des Apfels (oder dort wo ich herkomme: das «Öpfelbütschgi») besteht aus dem ledrigen Endokarp, welches die Samen (mehrere Samen pro Fruchtblatt) umhüllt. Der grösste Teil des Fruchtfleisches stellt umgebildetes Blütenachsengewebe dar. Der innere Teil des Fruchtfleisches besteht jedoch aus Meso- und Exokarp. Damit das Blütenachsengewebe das Perikarp umhüllen kann, müssen die Fruchtknoten unterständig angeordnet sein.

(Quelle: bearbeitet aus Epp - Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=12046974)


Weissdorn Apfelfrucht Beschreibung Aufbau Eigenschaften. Aus der heimischen Flora: Aufbau der Apfelfrucht des Zweigriffeligen Weissdorn. Da das Endokarp verholzt ist, spricht man wie bei den Steinfrüchten vom «Steinkern» (Endokarp + Samen). Beim Fruchtfleisch ist die Trennung zwischen Meso-, bzw. Exokarp und dem Blütenbodengewebe schwierig.

Aus der heimischen Flora: Aufbau der Apfelfrucht des Zweigriffeligen Weissdorn. Da das Endokarp verholzt ist, spricht man wie bei den Steinfrüchten vom «Steinkern» (Endokarp + Samen). Beim Fruchtfleisch ist die Trennung zwischen Meso-, bzw. Exokarp und dem Blütenbodengewebe schwierig.

(Quelle: bearbeitet aus Stefan.lefnaer - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=66525663)


Fruchtverbände: Ein Fruchtverband ist eine Frucht, die sich aus mehreren ehemaligen Blüten eines Blütenstandes zusammensetzt. Die Einzelfrüchte sind dabei aus Gewebe der ehemaligen Blütenstandsachse miteinander verwachsen. Sehr verbreitet sind Fruchtverbände in der Familie der Maulbeergewächse (z.B. Maulbeeren oder Feigen).


Nach dem Fruchttyp der Einzelfrucht unterscheidet man die Subtypen Beerenfruchtverband, Steinfruchtverband und Nussfruchtverband.

Fruchtverband Beschreibung Aufbau Eigenschaften. Aus dem Supermarkt: Bei der Ananas entwickelt sich aus dem Blütenstand (Bild links) ein Beerenfruchtstand

Aus dem Supermarkt: Bei der Ananas entwickelt sich aus dem Blütenstand (Bild links) ein Beerenfruchtstand

(Quellen: H. Zell - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=10107556 und By fir0002flagstaffotos [at] gmail.comCanon 20D + Sigma 150mm f/2.8 - Own work, GFDL 1.2, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5765391)


 Bei der Echten Feige entwickelt sich aus dem Blütenstand ein Nussfruchtverband.

Aus dem Supermarkt: Bei der Echten Feige entwickelt sich aus dem Blütenstand ein Nussfruchtverband.

(Quellen: und Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=86246)


Aufbau der Samen


Ein einzelner Samen geht aus dem Gewebe der entsprechenden Samenanlage im Fruchtknoten hervor, sobald diese befruchtet wird. Doch was ist genau der Sinn von Samen und wie sind sie aufgebaut?


Funktion der Samen: Zum einen schützt die Samenschale den Embyro. Ausserdem enthalten Samen ein Nährgewebe, welches es ihnen ermöglicht ohne Hilfe eine längere Zeit überleben zu können (und so keimfähig zu bleiben). So kann sich der Samen Zeit lassen und erst dann keimen, wenn die äusserlichen Umweltbedingungen passend sind. Gewisse Samen warten ein paar Wochen, andere mehrere Jahre! Das Nährgewebe versorgt ausserdem nach dem Keimen das neue Pflänzchen mit Energie, bis es selber Photosynthese betreiben kann.

Die Samen der Stiel-Eiche werden im Herbst abgeworfen, keimen jedoch erst bei geeigneten Bedingungen im Frühling. Dank dem mächtigen Nährgewebe hat es für diese Überdauerung und der Keimung ausreichend Vorräte.

Aus der heimischen Flora: Die Samen der Stiel-Eiche werden im Herbst abgeworfen, keimen jedoch erst bei geeigneten Bedingungen im Frühling. Dank dem mächtigen Nährgewebe hat es für diese Überdauerung und der Keimung ausreichend Vorräte.

(Quelle: Dominicus Johannes Bergsma - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=45853599)


Evolution der Samen: Es sind nur die Pflanzen der Unterabteilung «Samenpflanzen», die Samen bilden können. Diese Fähigkeit, mit all ihren Vorteilen, hat sich in der Erdgeschichte erst evolutionär entwickeln müssen. Zu den Samenpflanzen zählen die Nacktsamer (Gymnospermen) und die etwas jüngeren Bedecktsamer (Angiospermen). Die Nacktsamer, zu denen alle unsere Nadelbäume gehören, haben einfach aufgebaute Blüten und bilden keine Früchte aus. Die etwas jüngeren Bedecktsamer hingegen sind geprägt von einem komplexen Blütenaufbau und der Tatsache, dass sie ihre Samen in Früchte verpacken. Die Bedecktsamer können in zwei grosse Gruppen unterteilt werden, den Monokotyledonen und den Dikotyledonen (Achtung sehr vereinfach! Systematik der Bedecktsamer ist leider etwas komplizierter…).


Die erdgeschichtlich älteren Pflanzen nennt man Sporenpflanzen (z.B. Moose, Schachtelhalme, Farne, Bärlappe,…). Dies weil sie sich nicht via Samen, sondern über Sporen verbreiten. Wie dies funktioniert ist ein Thema für sich (siehe Blog-Artikel Evolution der Pflanzen). Während bei den Sporenpflanzen die Verbreitung stark vom Wasser abhängig ist, ist dies bei den Samenpflanzen dank der schützenden Hülle weniger bis gar nicht der Fall, was ihnen einen Vorteil an Land bringt.

Samen bilden nur die Samenpflanzen. Dabei unterscheidet man (vereinfacht) die Nacktsamer (Gymnospermen, zu denen die Koniferen, d.h. unsere Nadelbäume gehören) und die Bedecktsamer (Angiospermen). Bei den Bedecktsamern werden die Samen in Früchte eingepackt.

Ausschnitt aus der Phylogenie der Pflanzen: Samen bilden nur die Samenpflanzen. Dabei unterscheidet man (vereinfacht) die Nacktsamer (Gymnospermen, zu denen die Koniferen, d.h. unsere Nadelbäume gehören) und die Bedecktsamer (Angiospermen). Bei den Bedecktsamern werden die Samen in Früchte eingepackt.

(Quelle: Maulucioni - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=53087053)


Aufbau der Samen: Die harte äusserte Schicht, welche ein Schutzfunktion ausübt, nennt man Samenschale (Testa). Ein grosser Teil des Inneren wird durch das Nährgewebe (Endosperm) aufgebaut. Den Rest stellt der Embryo dar. Aus dem Embryo, der in der Regel klein ist, entwickelt dann bei der Keimung die neue Pflanze. Er besteht u.a. aus Anlagen für die spätere Wurzel (Radikula), für die ersten Blätter (Keimblätter = Kotyledonen) und für die Sprossachse zwischen Wurzel und den Keimblätter (Hypokotyl). Ebenfalls im Embryo befinden sich Anlagen aus denen später die Sprossachse, Blätter und Knospen oberhalb der Keimblätter gebildet werden (Plumula).

Genereller Aufbau eines Samens. Die Zwei Narben in der Samenschale sind das Hilum (ehemalige Verbindung von Samenanlage zur Plazenta) und die Mikropyle (ehemaliges Loch des Pollenschlauches, welcher bei der Befruchtung die Wände der Samenanlangen passieren musste). Samen Beschreibung Aufbau Eigenschaften Samenschale Endosperm Keimblatt

Genereller Aufbau eines Samens. Die Zwei Narben in der Samenschale sind das Hilum (ehemalige Verbindung von Samenanlage zur Plazenta) und die Mikropyle (ehemaliges Loch des Pollenschlauches, welcher bei der Befruchtung die Wände der Samenanlangen passieren musste)

(Quelle: bearbeitet aus ©wanpya - stock.adobe.com)


Im Aufbau der Samen gibt es Unterschiede zwischen den Nacktsamern, sowie den Monokotyledonen und Dikotyledonen innerhalb der Bedecktsamern:

  • Nacktsamer: Ein Samen enthält zwei oder mehrere Keimblätter.

  • Monokotyledonen: Ein Samen enthält nur ein Keimblatt.

  • Dikotyledonen: Ein Samen enthält zwei Keimblätter.

Für Interessierte: Bei den Nacktsamern ist das Endosperm haploid, d.h. mit einem einfachen Chromosomensatz («primäres Endosperm»). Bei den Bedecktsamern es ist triploid, d.h. mit einem dreifachen Chromosomensatz («sekundäres Endosperm», ursprünglich diploider Chromosomensatz, der wie die Eizelle ebenfalls durch das Spermium befruchtet wurde).


Bei gewissen Dikotyledonen können die Keimblätter auch die Funktion einen Nährgewebes übernehmen («Speicherkotyledonen») wie z.B. bei der Erdnuss. Solche Samen haben dann kein Endosperm.


Bei der Erdnuss stellen die zwei Keimblätter das Nährgewebe dar. Bei der etwas dunkleren Hülle handelt es sich um die Samenschale. Erdnuss Same Speicherkotyledonen

Aus dem Supermarkt: Bei der Erdnuss stellen die zwei Keimblätter das Nährgewebe dar. Bei der etwas dunkleren Hülle handelt es sich um die Samenschale

(Quelle: bearbeitet aus Ivar Leidus - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=100537017)


Keimung der Samen: Die Prozesse, welche die Keimung der Samen auslösen, sind je nach Pflanzenart unterschiedlich d.h. hierzu gibt es zahlreiche Faktoren, wie z.B. die Lichtverhältnisse, Temperatur, Feuchte oder ein Brandereignis. Dabei keimt der Samen sobald die artspezifischen Umweltbedingungen passen.


Bei der Keimung entwickelt sich im Boden aus der Radikula die Primärwurzel und das Hypokyl dringt nach oben. Die ausbreitenden Keimblätter schützen entweder den Rest des Embryo oder betreiben erste Photosynthese. Aus der Plumula entwickelt sich die Sprossachse und die ersten Blätter (Primärblätter). Man unterscheidet die zwei Keimungsarten «epigäische Keimung» und «hypogäische Keimung»:

  • epigäische Keimung: Wenn die Primärwurzel mal genug im Boden verankert ist, kann das Hypokotyl den Rest des Samens hochdrücken. Während die Samenschale sich öffnet schützen die Keimblätter den Embryo.

  • hypogäische Keimung: Die Keimblätter bleiben im Boden. Die Sprossachse wächst jedoch mit den Primärblätter nach oben zum Licht hin.

Schema der epigäischen (links) und hypogäischen Keimung (rechts)

Schema der epigäischen (links) und hypogäischen Keimung (rechts)

(Quelle: bearbeitet aus ©Aldona - stock.adobe.com)


Keimblätter (hier Keimblätter der Rotbuche) sehen oft anders aus, als die übrigen Blätter der Pflanze.

Aus der heimischen Flora: Keimblätter (hier Keimblätter der Rotbuche) sehen oft anders aus, als die übrigen Blätter der Pflanze.

(Quelle: AnRo0002 - Own work, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=31845674)


Scheinfrüchte der Nadelbäume


Die Nacktsamer (Gymnospermen), zu denen alle unseren Nadelbäume gehören (z.B. Fichte, Weisstanne, Kiefern, Lärche, Wacholder, Eibe,…) bilden zwar Samen, jedoch keine Früchte aus. Trotzdem haben die Samen von Wacholder oder Eiben, so etwas wie einen Mantel aus "Fruchtfleisch". Was es damit und auch den Zapfen der übrigen heimischen Nadelbäume auf sich hat, zeige ich dir in diesem Kapitel.


Bei den Nadelbäumen (Koniferen) werden die Samen meist in verholzten Zapfen aufbewahrt («Tannenzapfen» eben). Diese bilden sich bereits als weiblicher Blütenstand und bestehen aus einer stark gestauchten Sprossachse, an der (meist spiralig) Samenschuppen angeordnet sind. Die Samenschuppen stellen dabei die (primitiven) Einzelblüten dar. Auf deren Oberseiten befinden sich die Samenanlagen. An der Sprossachse des Zapfens zweigen ausserdem noch die Deckschuppen ab, welche die Tragblätter der Samenschuppen darstellen.

Anatomie Zapfen Nadelbäume Koniferen. Keimblätter (hier Keimblätter der Rotbuche) sehen oft anders aus, als die übrigen Blätter der Pflanze.

Aufbau eines Zapfens der Wald-Kiefer. Bei der Reifung verholzt der Zapfen und nimmt an Grösse zu

(Quelle: bearbeitet aus Nefronus - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=80856288)


Anatomie Zapfen Nadelbäume Koniferen Douglasie. Aus der heimischen Flora: Bei der gewöhnlichen Douglasie sind die Deckenschuppen länger als sie Samenschuppen und als 3-teilige Zipfel ausgeprägt.

Aus der heimischen Flora: Bei der gewöhnlichen Douglasie sind die Deckenschuppen länger als sie Samenschuppen und als 3-teilige Zipfel ausgeprägt.

(Quelle: bearbeitet aus © srekap - stock.adobe.com

und Ivar Leidus - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=105421922)


Anatomie Zapfen Nadelbäume Koniferen Fichte. Bei der Gemeinen Fichte (wie auch allen anderen Arten der Gattung Fichte) sind die Deckschuppen sehr stark zurückgebildet und deshalb nicht sichtbar.

Aus der heimischen Flora: Bei der Gemeinen Fichte (wie auch allen anderen Arten der Gattung Fichte) sind die Deckschuppen sehr stark zurückgebildet und deshalb nicht sichtbar.

(Quelle: bearbeitet aus Nefronus - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=101314087 und Ivar Leidus - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=106275334)


Nach der Bestäubung verholzen Samenschuppen und Deckschuppen und die Zapfen verschliessen sich. Nun vergeht erstmal eine lange Zeit, bis die Samenanlangen überhaupt befruchtet werden. Die Pollen werden in der Zeit zurückgehalten (bei den Kiefern ca. 1 Jahr, bei der Weisstanne ca. 4-5 Wochen). Danach werden die Eizellen befruchtet und die Samen reifen heran. Sind diese voll ausgereift, öffnen sie sich die Zapfen bei geeigneten Umweltbedingungen, wodurch die Samen entlassen werden. Bei vielen Gattungen (z.B. Kiefern, Fichten, Tannen, Douglasien) sind die Samen für die Windausbreitung geflügelt. Der Flügel besteht dabei aus Gewebe der Samenschuppe.

geflügelte Samen Nadelbäume Koniferen. Bei der Familie der Kieferngewächse sind die Samen geflügelt. Der Flügel besteht dabei aus Gewebe der Samenschuppe.

Aus der heimischen Flora: Bei der Familie der Kieferngewächse sind die Samen geflügelt. Der Flügel besteht dabei aus Gewebe der Samenschuppe.

(Quellen: Gmihail at Serbian Wikipedia - Own work, CC BY-SA 3.0 rs, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=42801585 und Beentree - File:Seed pinus sylvestris 1 beentree.jpg, CC BY-SA 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=97134916)


Eibe und Wacholder: Ihre Samen werden durch etwas «fruchtähnliches» umhüllt. Wichtig zu wissen: Da die Blüten der Koniferen keine Fruchtblätter haben, kann die «Fleischhülle» auch nicht aus so etwas wie einem Perikarp bestehen.


Beim Gemeinen Wacholder werden die Samen- und Deckschuppen der weiblichen Blüte nach der Bestäubung fleischig. Die «Beere» stellt also im Grunde einfach nur ein fleischiger Zapfen («Beerenzapfen») dar.

Bei der Familie der Kieferngewächse sind die Samen geflügelt. Der Flügel besteht dabei aus Gewebe der Samenschuppe. .Beerenzapfen Wacholder

Aus der heimischen Flora: Der weibliche Blütenstand des Gemeinen Wacholders, mit drei Samen- und Deckschuppen, wächst bei der Reife zu einem fleischigen Gewebe an («Beerenzapfen»). Der geschuppte Aufbau ist an der Struktur gut zu erkennen. Die Reifung dauert übrigens 3 Jahre!

(Quelle: Bff - Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=9932444)


Bei den Eiben entsteht aus einem weiblichen Blütenstand nur ein Samen. Es existieren zwar mehrere Samenschuppen, von denen ist jedoch nur eine davon mit einer Samenanlage ausgestattet. Der Samenmantel besteht aus Gewebe, das sich ursprünglich an der Basis der Samenanlage befunden hat. Es hüllt die Samenschale von unten her ein. Wie beim Wacholder besteht der Zweck darin, Vögel anzulocken. Für uns Menschen sind alle Teile der Eibe hochgiftig, wobei der Samenmantel die einzige Ausnahme darstellt.

Eibe Samenmantel. Aus der heimischen Flora: Bei der Europäischen Eibe (tödlich!) entwickelt sich der rote Samenmantel aus Gewebe der ursprünglichen Samenanlage

Aus der heimischen Flora: Bei der Europäischen Eibe (tödlich!) entwickelt sich der rote Samenmantel aus Gewebe der ursprünglichen Samenanlage

(Quelle: Didier Descouens - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=24253057)


Verbreitung der Samen


Sobald ein Same keimt, bleibt die Pflanze ein Leben lang an Ort und Stelle. Sich «bewegen» und somit ausbreiten, kann sie nur im Lebensstadium des Samens. Es gibt zahlreiche Strategien zur Ausbreitung (und somit «Bewegung») der Samen und der Aufbau einer Frucht ist meist der Ausdruck davon. Die Liste der folgenden genannten Ausbreitungsarten ist nicht abschliessend:


Tierverbreitung (Zoochorie): Die Frucht nutzt die Tiere als Helfer («Verkehrsmittel») um sich zu verbreiten. Im Gegensatz zu den Pflanzen sind wir Tiere nämlich mobil :-).

  • Verdauungsausbreitung (Endochorie): Die Früchte statten sich so aus, dass sie als Ganzes von Tieren gefressen werden. Bewerkstelligt wird dies über im Fruchtfleisch enthaltene Nährstoffe (Kohlenhydrate, Proteine, Fette, Mineralstoffe, Vitamine,..), angenehmen Düften oder starken Farben. Einmal gefressen werden die Samen im Darm des Tieres transportiert und im besten Fall an einem anderen Ort unverdaut mit dem Kot wieder ausgeschieden. Dies bedingt aber auch, dass die Samen mit einer harten Samenschale oder einem harten Endokarp so robust sein müssen, dass sie im Darm nicht verdaut werden können. Die meisten unserer heimischen Wildpflanzen, welche Beeren, Steinfrüchte, Sammelsteinfrüchte oder Sammelnussfrüchte ausbilden, sind auf die Verbreitung durch Vögel spezialisiert (mit entsprechender «mundgerechten» Grösse der Früchte)

Verdauungsausbreitung Endochorie. Aus der heimischen Flora: Bei der Europäischen Eibe (tödlich!) entwickelt sich der rote Samenmantel aus Gewebe der ursprünglichen Samenanlage

Verdauungsausbreitung: Dieser Vogel frisst die Steinfrüchte des Roten Holunders (für uns Menschen roh giftig!) und wird die Samen dann in seinem Darm transportieren.

(Quelle: ©Nataba - stock.adobe.com)

  • Vorratsbildung: Dies betrifft vor allem die harten Nussfrüchte mit grosser Nährstoffmenge in den Samen. Diese werden von einigen Tieren gerne gefressen, die Techniken beherrschen solche Früchte zu öffnen. Da das harte Perikarp den Samen sehr gut konserviert, eignen sie sich auch bestens, um damit Wintervorräte anzulegen. Dabei werden die Früchte gut versteckt im Boden vergraben. Diese Strategie sieht man z.B. bei den Eichhörnchen, Mäusen oder auch diversen Vögeln wie dem Eichelnäher. Die Tiere legen mehrere Verstecke an, wovon sie stets einige davon vergessen. Falls dies der Fall ist oder das Tier sogar stirbt, können die Samen aus dem Versteck heraus keimen. Pflanzenarten mit grösseren Früchten, wie Eicheln (Eichen) oder Bucheckern (Buchen), bilden nicht jeden Herbst die gleiche Fruchtmenge (resp. im vorherigen Frühling "Blütenmenge"). Grosse Mengen werden nur alle paar Jahre (Mastjahre) gebildet. Das Ganze läuft pro Baumart über grosse Gebiete synchron ab (kann in gewissen Mastjahren z.B. nur die Ostschweiz, in anderen Mastjahren ein Gebiet von der Schweiz bis Norddeutschland betreffen). Einer der Gründe für dieses Verhalten ist zu verhindern, dass sich die Tiere, welche ihre Samen in grosser Menge fressen (Wildschweine, Rehe, Eichhörnchen,..), sich nicht zu stark vermehren können. Denn in den Jahren mit niedrigen oder gar keinen Fruchtmengen herrscht Nahrungsmangel, wodurch viele dieser Tiere im Winter sterben. Dadurch liegen dann im Frühling nach den Mastjahren am Waldboden immer noch genug ungefressene Früchte herum, welche dann keimen können. Bei der Bildung von Mastjahren können auch noch weitere Faktoren eine Rolle spielen. Das Ganze wird von der Wissenschaft noch nicht im Detail verstanden.

Vorratsausbreitung: Aus der heimischen Flora: Bei der Europäischen Eibe (tödlich!) entwickelt sich der rote Samenmantel aus Gewebe der ursprünglichen Samenanlage

Eichhörnchen können dank ihrem Gebiss Nussfrüchte (auf dem Bild eine Haselnuss) öffnen und gelangen so an die nährstoffreichen Samen. Im Herbst legen sie sich im Boden vergrabene Wintervorräte an. Wird dabei eines von vielen angelegten Lagern vergessen, keimen dort die Samen im nächsten Frühling.

(Quelle: Peter Trimming from Croydon, England - 'Belinda', CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=70554973)


  • Ameisenausbreitung (Myrmekochorie): Hier werden die Ameisen als Transportmittel genutzt. Dazu bildet sich an den Samen ein nährstoffreiches (und duftendes) Anhängsel aus (Elaiosom). Solche Samen werden von den Ameisen gesammelt, in den Ameisenbau transportiert und deren Elaiosom dort gefressen. Der Rest des Samens wird meist von den Ameisen als «Abfall» wieder ins Freie heraustransportiert. Die Ameisenausbreitung ist der am weit verbreite Mechanismus bei den krautigen Pflanzen Mitteleuropas.

Ameisenausbreitung Myrmekochorie Elaiosom: Eine Ameise transportiert den Samen einer Gold-Akazie. Der sandbraune Anhängsel stellt dabei das Elaiosom dar.

Eine Ameise transportiert den Samen einer Gold-Akazie. Der sandbraune Anhängsel stellt dabei das Elaiosom dar.

(Quelle: ©peter - stock.adobe.com)

  • Klettausbreitung (Epichorie): Die Früchte sind mit Dornen oder Widerhaken ausgestattet. Bei Kontakt mit dem Fell oder Haaren von Tieren können sie sich daran anhaften (Kletthafter, wie z.B. Grosse Klette, Waldmeister, Echte Nelkenwurz,..). Gewisse Pflanzen wie z.B. Malven nutzen zur Anhaftung auch klebrige Sekrete (Klebhafter). Die Klettausbreitung ist sehr «ökonomisch», da keine Nährstoffe als "Belohnung" produziert werden müssen.

Klettausbreitung Epichorie Hund. Hundebesitzer/-innen kennen das: Die Früchte der Grossen Klette können sich gut am Fell von Tieren verhaken

Hundebesitzer/-innen kennen das: Die Früchte der Grossen Klette können sich gut am Fell von Tieren verhaken

(Quelle: ©iama_sing - stock.adobe.com)


Tierballisten: Indem Tiere bei der Fortbewegung den Stängel des Fruchtstandes bewegen, wird eine katapultartige Rückbewegung ausgelöst, welche die Samen herausschleudert.

Ausbreitung Tierballisten Wilde Karde. Hundebesitzer/-innen kennen das: Die Früchte der Grossen Klette können sich gut am Fell von Tieren verhaken

Der Spezialist unter der Tierschleudern in unserer heimischen Flora ist die Wilde Karde. Die Stacheln am Stängel helfen dabei, beim Kontakt mit dem Tier eine eine möglichst grosse Spannung aufzubauen. Beim Rückschlag werden die Achänen dann herausgeschleudert.

(Quelle: Ludwik Polak - https://atlas.roslin.pl/plant/6863, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=91366030)


Windausbreitung (Anemochorie):

  • Windflieger: Die Samen sind so aufgebaut, dass sie vom Wind fortgetragen werden können, dies z.B. über Flügel (z.B. Ahorn oder Birke), Flugschirme (Pappus wie z.B. beim Löwenzahn) oder luftgefüllten Strukturen («Ballonflieger»). Meist handelt es sich um kleine Früchte, da sich diese leichter vom Wind bewegen lassen. Ganz feine Samen werden auch ohne Flughilfen mit dem Wind verbreitet.

Die geflügelte Nussfrucht der Hängebirke (auf dem Bild) ist für das Gleiten konstruiert (wie ein Segelflugzeug). Bei den Flügelnüssen der Ahorne ist es eine Rotorbewegung (wie ein Helikopter).

Die geflügelte Nussfrucht der Hängebirke (auf dem Bild) ist für das Gleiten konstruiert (wie ein Segelflugzeug). Bei den Flügelnüssen der Ahorne ist es eine Rotorbewegung (wie ein Helikopter).

(Quelle: Akroti - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=11805162)

  • Windstreuer: Die Kraft des Windes wird so genutzt, dass die Frucht am Fruchtstiel so stark vom Wind bewegt wird, dass die Samen weggestreut werden (z.B. Klatschmohn). Dazu sind die Stängel meist elastisch ausgebildet und die Samen klein.

Wasserausbreitung (Hydrochorie): Die Früchte sind so ausgebildet, dass sie im Wasser aufschwimmen (z.B. mit Luftsäcken). Dies ist vor allem in der Nähe von Gewässern sinnvoll. Andere nutzen auch die Hilfe von Regentropfen, indem diese die Samen aus der Frucht herausschwemmen.

Durch Lufteinschlüsse im faserigen Mesokarp kann die Steinfrucht der Kokospalme («Kokosnuss») im Wasser schwimmen. Auch nach 100 Tagen im Meerwasser ist der Samen noch keimfähig.

Durch Lufteinschlüsse im faserigen Mesokarp kann die Steinfrucht der Kokospalme («Kokosnuss») im Wasser schwimmen. Auch nach 100 Tagen im Meerwasser ist der Samen noch keimfähig.

(Quelle: ©Fredy Thürig - stock.adobe.com)


Selbstausbreitung (Autochorie): Zur Ausbreitung sind keine äusserlichen Kräfte (wie Tier, Wind oder Wasser) notwendig. Grössere Distanzen können dabei jedoch nicht überwunden werden.

  • Barochorie: Die Früchte fallen einfach mit der Schwerkraft zu Boden.

  • Ballochorie: Die Samen werden aus der Frucht weggeschleudert. Dabei wird innerhalb der Frucht eine Spannung (entweder durch Austrocknung oder durch Aufbau eines hohen Wasserdrucks in der Zelle) aufgebaut. Wenn diese zu gross wird, reissen die Früchte explosionsartig auf.

Kulturausbreitung (Hemerochorie): Überall wo sich die menschliche Zivilisation ausgebreitet hat, beeinflusst diese die Samenverbreitung sehr stark. So werden in der Landwirtschaft beim Bestellen der Felder die Samen von Kulturpflanzen (wie z.B. des Weizens) gezielt ausgebracht. Im verunreinigten Saatgut können sich auch noch Samen andere Arten tummeln (Saatgutbegleiter), die dann ebenfalls auf den Äckern als «Unkräuter» keimen (z.B. Klatschmohn oder Echte Kamille).

Durch Lufteinschlüsse im faserigen Mesokarp kann die Steinfrucht der Kokospalme («Kokosnuss») im Wasser schwimmen. Auch nach 100 Tagen im Meerwasser ist der Samen noch keimfähig. Kulturausbreitung Hemerochorie Weizen Klatschmohn

Der Weizen wird von den Menschen gezielt angebaut. So werden auch deren Samen «kulturell» verbreitet. Im unreinen Saatgut können sich aber auch noch Samen anderer Arten befinden, welche sich so ebenfalls verbreiten. So findet man auf Getreideäckern oft auch Klatschmohn.

(Quelle: Sven Schulz, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=39544551)


Über den Handel werden dabei auch, gewollt oder ungewollt, Samen in Gebiete transportiert und ausgebracht, wo sie ursprünglich nicht heimisch sind. So stammen viele unserer Kulturgemüse wie Kartoffeln, Tomaten, Mais, etc. vom amerikanischen Kontinent. Von denen, die es von selbst schaffen, sich am neuen Ort weiterzuverbreiten, unterteilt man Archäophyten (vor 1500 ins neue Gebiet eingeführt) und Neophyten (nach 1500 ins neue Gebiet eingeführt).


Ernährung mit Früchten der heimischen Wildpflanzen


Die Tatsache, dass im Samen und teils auch im Perikarp (zur Anlockung von Tieren) Nährstoffe (Kohlenhydrate, Proteine, Fette) enthalten sind, macht Früchte beim Sammeln essbarer Wildpflanzen sehr beliebt. In der Sprossachse (Stängel) oder den Blättern befinden sich zwar wertvolle Vitamine und Mineralstoffe, sowie Wasser und Ballaststoffe, jedoch in der Regel keine Kalorien.


Dabei gilt: Je kleiner die Früchte, desto höher ist der Sammelaufwand. Kleine Samen werden jedoch trotzdem als Gewürz- oder sogar Heilpflanzen geschätzt. Man kann aber auch kleine Samen sammeln und essen, weil es Spass macht :-) Wer zusätzlich zum Spass noch Kalorien sucht, ist bei den Früchten von Bäumen und Sträucher am besten aufgehoben.

Ernährung mit Früchten heimischer Wildfpflanzen. Wald-Erdbeere, Brombeere und Heidelbeere sind die klassischen Sommerfrüchte und enthalten ca. 30-50 kcal / 100g Frischgewicht

Wald-Erdbeere, Brombeere und Heidelbeere sind die klassischen Sommerfrüchte und enthalten ca. 30-50 kcal / 100g Frischgewicht

(Quelle: ©tostphoto - stock.adobe.com)


Wie sieht es denn genau mit den Kalorien der Wildfrüchte aus? Leider gibt es dazu nicht so viele Untersuchungen. Eine kleine Zusammenstellung gibt es im Buch von Manuel Larbig (Mein Wildkräuter-Guide). Unter anderem werden dort auf 100g Frischmasse folgende Werte angegeben (Tagesbedarf ca. 2’000 kcal):

  • Hundsrose: 140 kcal

  • Schlehe: 101 kcal

  • Sanddorn: 89 kcal

  • Kornelkirsche: 67 kcal

  • Vogelbeere: 85 kcal

  • Schwarzer Holunder: 85 kcal

Weiter stösst man im Internet folgende Werte;

Das Sammeln von Früchten beginnt bereits früh im Jahr. Die kleinen Nussfrüchte der Lippenblütler sind je nach Art bereits im Spätfrühling reif. Zur gleichen Zeit geben die noch unreifen Früchte des Bärlauchs ein schmackhaftes Gewürz. Auch ungefähr dann reifen die scharfen Samen der Knoblauchsrauke (guter Pfefferersatz).


Im Sommer ist dann die Zeit der klassischen Beeren, also Wald-Erdbeere, Brombeere, Himbeere und Heidelbeere. Letztere sind auch besondere Vitaminbomben. Die Steinfrüchte des Schwarzen Holunder sind ebenfalls im Sommer reif. Aus diesen lässt sich der gesunde Holunderbeerensaft herstellen (Achtung: roh leicht giftig!). Auch die ölhaltigen Samen von Spitz- und Breitwegerich können uns mit etwas Energie versorgen. Die noch unreifen (grünen) Früchte der Ahorne oder auch den Eschen können als bitteres Gemüse angebraten werden (evt. vorher im Wasser entbittern). Bei der Esche kann man die im Spätsommer reifen Samen trocknen und als schmackhaftes Gewürz verwenden. Etwas milder als Ahorn und Esche sind unreifen Früchte der Birken (leicht anbraten!).


Im Herbst ist dann die Zeit der grösseren Früchte. Bei den grossen Nüssen wie Bucheckern oder Eicheln ist der Ertrag in Mastjahren besonders reichlich.

Bucheckern sind wegen der enthaltenen Oxalsäure, den Saponinen und dem Fagin roh leicht giftig (ab ca. 50 Stück rohen Samen treten Magen- und Darmbeschwerden auf). Sie können aber abgekocht und anschliessend geröstet werden, wodurch die Gifte abgebaut werden.

Eicheln waren früher ein beliebtes nährstofflieferndes Grundnahrungsmittel, vor allem nach schlechten Getreideernten. Sie können weichgekocht gegessen werden oder eigenen sich weichgemahlen als Streckmehl oder Kaffeeersatz. Bei geeigneter Lagerung können Eicheln auch mehrere Monate aufbewahrt werden. Wegen dem hohen Gerbstoffgehalt (bitter!) müssen sie aber entsprechend zubereitet werden. Nach dem Sammeln werden sie geschält (oder getrocknet, damit sie selbst aufgehen), d.h. Same von Perikarp getrennt. Die Samen werden dann für mehrere Tage gewässert (Wasser alle 12 Stunden austauschen). Nun können sie wieder getrocknet und anschliessend gelagert werden. Gelagerte Eicheln müssen vor dem Kochen oder Rösten nochmals für etwas einen Tag eingeweicht werden.

Auch die Nüsse von Haselnuss und Walnuss können am Boden gesammelt und nach dem «Aufknacken» entweder roh gegessen und weiterverarbeitet werden.

Im Spätherbst ist es auch die Zeit, wo in den Südtälern (Tessin, Südtirol), aber auch milderen Regionen nördlich des Alpenhauptkamms, die Nüsse der Edel-Kastanie gesammelt werden können. Diese galten früher wegen dem hohen Energiegehalt als das «Brot der Armen».

Die klassischen Herbstfrüchte: Weissdorn (rot), Schlehe (dunkelblau) und Eicheln (grün). Früchte heimischer Wildpflanzen Herbst

Die klassischen Herbstfrüchte: Weissdorn (rot), Schlehe (dunkelblau) und Eicheln (grün)

(Quelle: ©avoferten - stock.adobe.com)


Der Herbst liefert auch die weichen Früchte wie Weissdorn, Schlehe, oder Hagebutten (Früchte der Wildrosen). Letztere können auch roh verzerrt werden (bei der Schlehe müssen die Samen wegen den Blausäureglykosiden vorher entfernt werden). Schlehen sind nach dem ersten Frost etwas weniger bitter. Auch die Vogelbeeren können verwendet werden. Da sie roh sehr bitter und leicht giftig sind (Parasorbinsäure, kleine Mengen können aber auch roh verzerrt werden), müssen sie entweder getrocknet oder im Tiefkühlfach einige Tage eingefroren und anschliessend gekocht werden. Dabei wird die Bitterkeit reduziert und das Gift abgebaut. Die Beerenzapfen des Gemeinen Wacholders können ebenfalls in kleinen Mengen roh gegessen werden. Als Gewürz mit intensivem Geschmack werden sie vorher getrocknet. Sie können zu Mus oder Saft weiterverarbeitet werden.


Die Brennnessel (resp. deren weiblichen Individuen) liefert ebenfalls im Herbst seine Nussfrüchte. Getrocknet oder etwas angeröstet nutzt man sie als nussiges Gewürz. Die zahlreichen Samen der Doldenblütler (Achtung, darunter gibt es zahlreiche giftige Arten) sind nicht nur Energielieferanten, sondern sind dank des hohen Gehaltes an ätherischen Ölen gut als Gewürze geeignet.

Früchte Doldenblütler Gewürz. Die Früchte der Engelwurzen (und zahlreicher anderer essbarer Doldenblütler) sind schmackhafte Gewürze

Die Früchte der Engelwurzen (und zahlreicher anderer essbarer Doldenblütler) sind schmackhafte Gewürze

(Quelle: ©beheva - stock.adobe.com)


Eine gute Energiequelle sind auch die stark ölhaltigen Samen der Nadelbäume (z.B. Fichte oder Kiefer). An diese gelangt man aber erst durch das Öffnen der Samenschuppen. Geschlossene Zapfen öffnen sich automatisch, wenn sie drinnen in der Wärme aufbewahrt werden. Auch "outdoor" kann dies erreicht werden, indem die Zapfen eine halbe Stunde lang ins Wasser eingelegt und dann in der Nähe des Feuers getrocknet werden. Nach der Öffnung können die meisten Samen herausgeschüttelt werden. Dann müssen noch die Flügel entfernt werden, anschliessend werden sie geröstet.


Quellen


Flora Helvetica für Smartphones und Tablets Version 2.3.1 (2021).


Joachim W. Kadereit, Christan Körner, Benedikt Kost und Uwe Sonnewald (2014) – Strasburger Lehrbuch der Pflanzenwissenschaften, 37. Auflage, ISBN 978-3-642-54435-4 (eBook)

Lars Konarek (2017) – BUSHCRAFT, Survivalwissen Wildpflanzen Europas, e-ISBN 978-3-7020-2002-6


Manuel Larbig (2021) – Mein Wildkräuter-Guide, Von Rauke, Rapunzel und anderen schmackhaften Entdeckungen am Wegesrand, ISBN 978-3-641-26980-7


Otmar Diez (2019) – Unsere essbaren Bäume und Sträucher, 81 Arten sicher bestimmen, Achtsam sammeln, einfach zubereiten, ISBN 978-440-16465-5


Rene Fester Kratz (2013) – Allgemeine Botanik für Dummies, 1. Auflage 2013, ePDF ISBN 9783527668083

Rita Lüder (2004) – Grundkurs Pflanzenbestimmung, Eine Praxisanleitung für Anfänger und Fortgeschrittene, 9. Auflage 2020, ISBN 978-3-494-01844-7


Rita Lüder (2009) – Grundkurs Gehölbestimmung, Eine Praxisanleitung für Anfänger und Fortgeschrittene, 4. Auflage 2022, ISBN 978-3-494-01915-4


Steffen Guido Fleischhauer, Jürgen Guthmann und Roland Spiegelberger (2020) – Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen, 2000 Pflanzen Mitteleuropas, Bestimmung, Sammeltipps, Inhaltsstoffe, Heilwirkung, Verwendung in der Küche, 12. Auflage, ISBN 978-3-03800-752-4.










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