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Eingriffeliger Weissdorn(Crataegus monogyna) und Zweigriffeliger Weissdorn (Crataegus laevigata)

Familie: Rosengewächse (Rosaceae), Gattung: Weissdorn (Crataegus)

Rosaceae Crataeugus monogyna und laecvigata Weissdorn Eigenschaften Merkmale Bestimmung Verwendung

Quelle: bearbeitet aus Wikipedia (Public Domain)

Blätter: wechselständig, eiförmig bis oval, Blattrand tief eigeschnitten, mit 3-5 (z.T. 7) Lappen, Lappen am Ende gezähnt, OS dunkelgrün (siehe Bestimmungsmerkmale Blätter)

  • Eingriffeliger Weissdorn: Einschnitte >50% (fiederspaltig), US weisslich-grün

  • Zweigriffeliger Weissdorn: Einschnitte <30% (fiederlappig), US grün

 

Stamm / Äste: braune, längsrissige, abblätternde Borke; Zweige mit Sprossdornen

 

Habitus: Strauch bis 4m Höhe

 

Blüten: mehrere Blüten in einem Blütenstand angeordnet

Einzelblüten: weisse (selten rosa) runde Kronblätter; rotbraune Staubblätter, 3-eckige stumpfe Kelchblätter

  • Eingriffeliger Weissdorn: ein Fruchtblatt, blüht Mai/Juni

  • Zweigriffeliger Weissdorn: 2-3 Fruchtblätter, blüht April/Mai

Familie Rosengewächse (Rosaceae) allgemein: radiärsymmetrisch, 5 Kron- und 5 Kelchblätter, viele Staub- und Fruchtblätter

Sippe Kernobstgewächse (Pyrinae) allgemein: Fruchtblätter unterständig

 

Früchte: rote, ellipsoide bis zylindrische Apfelfrucht, mehlig, meist am Ende noch Kelchreste sichtbar, ab ca. September reif

  • Eingriffeliger Weissdorn: mit einem Steinkern, 0.5 bis 1cm lang

  • Zweigriffeliger Weissdorn: mit 2-3 Steinkernen, 0.5 bis 1.5 cm lang

 

Vorkommen allgemein

  • Eingriffeliger Weissdorn: helle, feuchte, eher kalkhaltige Standorte

  • Zweigriffeliger Weissdorn: halbschattige, feuchte, eher saure Standorte

 

typische Standorte: Waldränder, Hecken, Waldlichtungen

 

Giftigkeit: alle Pflanzenteile ungiftig

 

gefährliche Verwechslungen: keine :-)

 

Inhaltsstoffe: Flavonoide, biogene Amide, ätherische Öle (Blüten)  (mehr über sekundäre Pflanzenstoffe)

 

Wirkungen: durchblutungsfördernd, blutdrucksenkend, herzstärkend. Die Blätter und Blüten werden als pflanzliches Heilmittel bei diversen Herzleiden (z.B. Herzinsuffizienz, Herzmuskelschwäche, …) angewendet (keine Selbstmedikation!). Das Wirkprinzip dürfte dabei den Flavonoiden unter Beteiligung weiterer Inhaltsstoffe zugrunde liegen. Eine Therapie wirkt erst bei langfristiger Einnahme von mindestens 6 Wochen. Dabei werden standardisierte Fertigpräparate mehrmals pro Tag und in hohen Dosen eingenommen. Die Nebenwirkungen sind dabei sehr gering. Wichtig! Die Heilwirkungen gelten nicht für die Früchte, da deren Flavonoid-Gehalt sehr gering ist!

Quellen: Habitus: Kuba Korn - https://atlas.roslin.pl/plant/6783, CC BY-SA 4.0 (Wikipedia); Borke: Sten, CC BY-SA 3.0 (Wikipedia); Blüten: zusammengesetzt und bearbeitet aus Kuba Korn - https://atlas.roslin.pl/plant/6783, CC BY-SA 4.0 Wikipedia (eingriffeliger Weissdorn) und eigenem Bild (zweigriffeliger Weissdorn); Fruchtstand: David Gaya - Foto taken in Sant Llorenç de Munt park, near Barcelona, CC BY-SA 2.5 (Wikipedia)

Sowohl an Waldrändern, als auch in Hecken, sind diese zwei Weissdorn-Arten (auch «Hagedorn» genannt) sehr oft zu finden. Ihre vielen Früchte geben im Herbst der Landschaft einen angenehmen rötlichen Touch. Der Weissdorn gilt als ökologisch wertvolles Gehölz, denn es stellt eine wichtige Nahrungspflanze für diverse Tierarten dar. Das Holz ist sehr hart und wurde früher zur Herstellung von Werkzeugteilen verwendet.

Die jungen Blätter und Blüten nutzt man als Salat oder Tee. Sie werden aber auch medizinisch bei diversen Herzleiden, d.h. zu Heilzwecken angewendet. Verwendet werden dabei standardisierte, hochdosierte Präparate. Dies um die Qualität um eine genügend hohe Konzentration der Inhaltsstoffe zu gewährleisten.

Die Früchte, welche ab September reif sind, sind in der Beschaffenheit eher mehlig. Beim Fruchttyp handelt es sich um Apfelfrüchte, d.h. es sind so etwas wie «kleine Äpfel». Dies ist typisch für die Sippe der Kernobstgewächse (Pyrinae) innerhalb der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Apfelfrüchte charakterisieren sich dadurch, dass ihr Fruchtfleisch zu einem grossen Teil aus umgebildetem Blütenbodengewebe besteht. Im Gegensatz zu Apfel, Birne oder den Arten der Gattung Sorbus (Vogelbeeren, Mehlbeeren,..), die alle ein ledriges Kerngehäuse haben, ist bei den Weissdorn-Arten das Endokarp (innerste Schicht der Fruchtschale) verholzt.

Die Unterscheidung zwischen dem Eingriffeligen- und dem Zweigriffeligen- Weissdorn kann über die Blätter (Tiefe der Einschnitte, Farbe der Unterseite), die Blüten (Anzahl Griffel), aber auch anhand der Früchte (Anzahl Steinkerne) erfolgen. Die beiden Arten können sich kreuzen, weshalb auch Hybride vorkommen. In Mitteleuropa kommen noch andere (seltene) Weissdornarten vor, wie z.B. der Grosskelchige Weissdorn (Crataegus rhipidophylla), dessen Blätter spitze Lappen aufweisen, die bis zum Grund gezähnt sind. 

Verwendung

 

Blätter: jung als Beigabe im Salat, ältere Blätter als Tee

 

Blüten: roh als Gewürz, essbare Dekoration oder Tee

 

Früchte: roh als Nascherei direkt vor Ort, verarbeitet als Mus oder Marmelade, getrocknet und vermahlen als Streckmehl, getrocknet als Tee, Fruchtkerne geröstet als Kaffee

mögliche Verwechslungen

keine

Quellen

Dietrich Frohne (2021) – Heilpflanzenlexikon, Ein Leitfaden auf wissenschaftlicher Grundlage, 9. durchgelesene Auflage 2021, ISBN 987-3-8047-4200-0 (E-Book)

 

Dr. Jörg Grünwald und Christof Jänicke (2004) – Grüne Apotheke, das Standartwerk zur Pflanzenheilkunde, 3. Auflage 2021, ISBN 978-3-8338-4541-3

Flora Helvetica für Smartphones und Tablets Version 2.3.1 (2021)

 

Lars Konarek (2017) – BUSHCRAFT, Survivalwissen Wildpflanzen Europas, e-ISBN 978-3-7020-2002-6

Otmar Diez (2019) – Unsere essbarem Bäume und Sträucher, 81 Arten sicher bestimmen, Achtsam sammeln, einfach zubereiten, ISBN 978-440-16465-5

Rita Lüder (2018) – Grundlagen der Feldbotanik, Familien und Gattungen einheimischer Pflanzen, 2. Auflage 2022, ISBN 978-3-258-08262-2

Steffen Guido Fleischhauer, Jürgen Guthmann und Roland Spiegelberger (2020) – Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen, 2000 Pflanzen Mitteleuropas, Bestimmung, Sammeltipps, Inhaltsstoffe, Heilwirkung, Verwendung in der Küche, 12. Auflage, ISBN 978-3-03800-752-4.

https://de.wikipedia.org/wiki/Weißdorne

https://de.wikipedia.org/wiki/Eingriffeliger_Weißdorn

https://de.wikipedia.org/wiki/Zweigriffeliger_Weißdorn

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